Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Am Ende kommt es knüppeldick
Der TSV Eschach verliert in der Fußball-Landesliga gegen Laupheim mit 1:5
ESCHACH - Die Negativserie des TSV Eschach ist auch im Heimspiel gegen den FV Olympia Laupheim nicht gerissen. Das 1:5 gegen die Laupheimer, die damit an die Tabellenspitze der Fußball-Landesliga zurückgekehrt sind, fiel allerdings erst durch zwei Treffer in der Nachspielzeit so hoch aus.
Bei den durch zahlreiche Ausfälle arg gebeutelten Eschachern rückte in Marco Stohr ein Spieler aus der Zweiten links offensiv in die Startelf. Was vom Trainerteam auch als Zeichen an die Mannschaft gedacht war, entpuppte sich als Glücksgriff: Als Laupheims Verteidiger Mathias Wesolowski in der 16. Minute einen Pass von Patrick Kapellen nicht stoppen konnte, war Stohr durch und traf mit einem Flachschuss ins lange Eck zum 1:0. Ein Einstand nach Maß.
Vorher hatten sich beide Teams intensiv belauert – keiner wollte sich locken lassen und ein Risiko eingehen. Kapellen hatte für den TSV die erste Möglichkeit, donnerte den Ball per Drehschuss aber weit übers Tor. Die Eschacher hatten ihrerseits in der 14. Minute Glück, als Dominik Ludwig einen Kopfball nach Flanke von links völlig freistehend per Kopf nicht an Patrick Rebstock im TSVTor vorbeibrachte.
Die Laupheimer brauchte eine Weile, um sich auf den holprigen Platz einzustellen. Also spielten sie ihre Stärke bei Standards aus, um zum Ausgleich zu kommen: Eschach hatte in der 31. Minute der Wucht von Olympia-Kapitän Sascha Topalovac nichts entgegenzusetzen – der Innenverteidiger traf nach einer Ecke per Kopf zum 1:1. In der 36. Minute offenbarte der TSV dann seine großen Schwächen in der Defensive: Simon Dilger schoss innerhalb von wenigen Sekunden viermal aufs Tor, ohne dass ein Verteidiger dazwischenfunkte – zweimal hielt Rebstock, dann rettete der Pfosten, aber am Ende lag der Ball zur Laupheimer Führung im Tor. Doppelt Pech für Eschach: Raphael Baumann hatte die Folgen seiner Kopfverletzung von vor einer Woche doch noch nicht überstanden, klagte über Schwindel und musste ausgewechselt werden.
Laupheim war klar dominant, erneut durch eine Standardsituation kassierte Eschach in der 65. Minute das dritte Gegentor: Nach einem Freistoß von rechts köpfte Julian Haug den Ball am langen Pfosten unter die Latte. Jetzt musste Eschach mutiger und offensiver agieren – um ein Haar wäre der TSV noch einmal herangekommen: Benedikt Böning legte den Ball in der 67. Minute nach einem tollen 40-Meter-Sololauf zurück. Michael Fäßler tanzte einen Gegenspieler aus, blieb aber mit seinem Abschluss an Olympia-Torhüter Julius Lense hängen. Noch einmal waren die Eschacher nah dran am zweiten Tor, als Tim Kibler den Ball am langen Pfosten knapp verpasste.
Lob trotz Niederlage
Knüppeldick kam’s in der Nachspielzeit, als die Kräfte nachließen und die Defensive löchrig wurde wie der berühmte Schweizer Käse. Dominik Ludwig mit der Pike und der eingewechselte Fabian Ness mit einem platzierten Schuss von der Strafraumkante stellten auf 5:1 für Laupheim. Am Ende blieb die Frage: Wie muss der TSV Eschach in ein Spiel gehen, um Erfolg zu haben? Die einen sagen: Nur mit Mut und Pressing können die Eschacher ihre Stärken ausspielen. Die anderen pochen darauf, dass der TSV erst einmal Stabilität in der Defensive gewinnen muss. Das Trainerteam Stefan Krause/Furat Yenidogan entschied sich für die zweite Variante. Krause fühlte sich nachher bestätigt: „60 Minuten lang sind wir ordentlich gestanden. Als wir offensiv gespielt haben, sind zu viele Räume entstanden.“Der Coach lobte trotz der Niederlage den Einsatz seiner Spieler und führte Tobias Weiß als Beispiel an, der nach dem 1:3 mit mehreren guten Aktionen Zeichen setzte, dass sich die Mannschaft noch nicht aufgegeben hatte: „Genau das brauchen wir.“
TSV Eschach – FV Olympia Laupheim 1:5 (1:2) – Tore: 1:0 Marco Stohr (15.), 1:1 Sascha Topalovac (31.), 1:2 Simon Dilger (36.), 1:3 Julian Haug (65.), 1:4 Dominik Ludwig (90.+2), 1:5 Fabian Ness (90.+4) – Schiedsrichter: Schulmeister (Hirschau) – Zuschauer: 120 – TSV: Rebstock – L. Böning, Kibler, Rudorf (61. Halder), Merz (76. Heinrich) – Stohr (56. Fäßler), Baumann (40. Bröhm), Ruess, Weiß – B. Böning, Kapellen.