Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Best Case wäre eher ein himmlisches Wunder“
Da musste ich doch etwas grinsen, als ich das „Best-Case-Szenario“las. Das wäre tatsächlich nicht nur ein „best case“, sondern eher ein himmlisches Wunder.
Soweit mir bekannt, wurde noch nie eine ordentliche geologische Prüfung des Untergrunds entlang der mutmaßlichen Route vorgenommen. Der sogenannte Molldiete-Hang ähnelt aber einem Schichtkuchen aus Lehm-, Kies-, Sand- und unterschiedlichen Tonschichten verschiedener Stärke. Dadurch ist er auch stark wasserführend, auf manchen der weiter oben gelegenen Grundstücke muss man nur einen Pfahl in den Boden stecken, um einen Brunnen zu bohren, und weiter unten sammelt sich das in zahlreichen, meist schon verdolten Bächen. Auch die Rundelrutschung erfolgte entlang eines früheren Bachlaufs. Zudem sind in den letzten Jahren im unteren Bereich immer mehr Gebäude an die mögliche Route herangewachsen, seitens der Stadt wurde auch wenig unternommen, das einzudämmen.
Und natürlich sind die Planungskapazitäten zu gering. Woher sollen zusätzliche Planer denn kommen? Und wenn jetzt der Kreis mit einer eigenen Gesellschaft in Konkurrenz um die wenigen verfügbaren Personalkapazitäten tritt, kann das nur zu weiteren Verzögerungen führen. Wieder einmal verzettelt sich insbesondere die CDU in der Verkehrspolitik, will zu viel gleichzeitig anfangen und bekommt am Ende nichts fertig. Mit ein Grund, weshalb man nun schon bald 50 Jahre vom Molldiete-Tunnel schwätzt und bis dato nichts Handfestes geschehen ist. Michael Ecker, Ravensburg Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Doch müssen wir uns Kürzungen vorbehalten. Leserbriefe sollten nicht länger sein als 60 Zeitungszeilen (35 Anschläge pro Zeile). Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Meinungsäußerungen dar. Anonyme Briefe veröffentlichen wir nicht. Vermerken Sie bitte immer Ihre Anschrift und Ihre Telefonnummer.
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