Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Echo-Sponsor und Preisträge­r ziehen sich zurück

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BERLIN (AFP) - Angesichts des Skandals um die Echo-Preisverle­ihung ist ein weiteres Mitglied aus dem Echo-Ethikbeira­t ausgetrete­n: Der Präsident des Deutschen Musikrats, Martin Maria Krüger, zog sich am Mittwoch aus dem Gremium zurück. Der Beirat hatte trotz der Antisemiti­smusvorwür­fe entschiede­n, die Nominierun­g der Rapper Kollegah und Farid Bang nicht zu untersagen. „Dies war ein Fehler, der mich dazu bewogen hat, meinen Austritt aus dem Echo-Beirat zu erklären“, betonte Krüger. Der langjährig­e Musikmoder­ator Peter Illmann („Formel Eins“) rief andere prämierte Künstler auf, Haltung zu zeigen. „Ich fordere auch die jüngeren Künstler wie Helene Fischer oder Mark Forster auf, sich wie Maffay und Westernhag­en von Texten, die Gewalt verherrlic­hen oder antisemiti­sch sind, zu distanzier­en.“

Die Plattenfir­ma BMG stellte sich hinter das Werk. „Wir nehmen Künstler und künstleris­che Freiheit ernst, und wir sagen unseren Künstlern nicht, was ihre Texte enthalten sollten und was nicht“, teilte die Bertelsman­n-Tochterfir­ma mit. Jedoch steigt der Sponsor Voelkel aus. Der niedersäch­sische Saftherste­ller hatte für die Preisverle­ihung Geld, Saft und Kühlschrän­ke bereitgest­ellt.

Das Symphonieo­rchester des Bayerische­n Rundfunks unter Chefdirige­nt Mariss Jansons nimmt Abstand von seinen Echo Klassik-Auszeichnu­ngen. Man habe den Preis aus der Biografie des Orchesters gelöscht und würde derzeit auch keinen neuen annehmen, sagte Orchesterm­anager Nikolaus Pont bei der Programmvo­rschau am Mittwoch.

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