Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Tanzt, bis ihr nicht mehr könnt!“
Am 12. Mai ist wieder „Jazztime in town“– Mit dabei: Natascha Flamisch
RAVENSBURG - Die Musiker der Stockholmer Band Beat Funktion gehören zur ersten Riege der schwedischen Jazz-Szene. Auf ihrer jüngsten CD singt unter anderem Viktoria Tolstoy. Bei ihrem Auftritt in der Ravensburger Jazznacht am 12. Mai wird die Sängerin Natascha Flamisch die Gesangsparts übernehmen. Hans Bürkle sprach mit ihr.
Frau Flamisch, Sie haben eine immense Bühnenerfahrung, waren viele Jahre in der Wiener Jazz-Szene aktiv und haben mit Musikern in den USA und Schanghai gespielt. Was haben Sie von diesen Stationen jeweils an prägenden Einflüssen mitgenommen?
Ich habe in vielen Ländern die Erfahrung gemacht, dass es immer die Jam Sessions sind, bei denen sich die Musiker kennenlernen. Nur dort entsteht eine lebendige Kulturszene. Das war auch in China so. Und Jazz und Blues sind wahrlich über dem gesamten Globus verteilt. Faszinierend! Sogar in Australien hätte ich einen Hoteljob als Sängerin haben können.
Sie sind ungeheuer vielseitig, singen Repertoires in Standard-Jazz und Swing, Blues und Soul, in großer und kleiner Besetzung. Ist der 70er-Jahre-Funk und der Discosound von Beat Funktion eine neue Herausforderung für Sie?
Ja, auf jeden Fall. Ich brauche immer Abwechslung, das inspiriert mich. Die schwedischen Herren ha- ben fantastische Eigenkompositionen im Koffer. Eine beeindruckende Band, auf die ich mich schon sehr freue. Das wird mehr als spannend.
Gibt es Musikerinnen oder Musiker aus der Motown-Ära, die wichtig für Sie waren?
Ich glaube, niemand kann von sich behaupten, nicht aktiv oder passiv davon beeinflusst zu sein. Wer heute das Radio aufdreht, entkommt dieser göttlichen Ära immer noch nicht. Das sind für mich die ganz Großen, die begriffen haben, was es heißt, gute Musik zu machen und eine fantastische Show abzuliefern.
Wie kam Ihr Kontakt mit Beat Funktion zustande, schließlich leben Sie fast 2000 Kilometer auseinander?
Ehrlich gesagt hat uns dankenswerterweise „Jazztime Ravensburg“für diesen Auftritt verbandelt. Dieser Verein ist interkulturell im musikalischen Düsenjet unterwegs und schart Künstler aus aller Herren Länder um sich. Großartig!
Sie waren bereits vor zwei Jahren mit Back to Blues zu Gast bei „Jazztime in town“. Wie erleben Sie als Musikerin die Atmosphäre auf einer solchen Großveranstaltung?
Es ist herrlich. Die gesamte Stadt prickelt vor Lust und Lebensfreude. Das bräuchten wir eigentlich viel öfter. Haben Sie noch eine Botschaft für die Besucher Ihres Konzertes?
Lasst Euch mitreißen und tanzt, bis ihr nicht mehr könnt - packt das Leben beim Schopf!