Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Radweg bei Achtalschule fällt weg
Kosten für Schul-Umbau bleiben fast wie geplant – Neue Schätzung: 3,56 Millionen Euro
BAIENFURT - Der Neu- und Erweiterungsbau der Grundschule in Baienfurt wird wohl nur um wenige Prozentpunkte teurer als zuletzt geschätzt. Ein eher seltener Fall. HansUlrich Kilian, der Stuttgarter Planer, bezifferte die voraussichtlichen Kosten in der Sitzung des Gemeinderats auf 3,56 Millionen Euro, knapp fünf Prozent mehr als früher geschätzt. Der Rat beschloss, dass der Radweg entlang der Schule wegfällt. Unter der großen Treppe im Erweiterungsbau der Grundschule sollen Lernorte und Rückzugsmöglichkeiten für die Schüler geschaffen werden. „Eine geniale Lösung“, fand Gemeinderätin Brigitta Wölk (SPD). Und so äußerte sich auch Uwe Hertrampf (G+U).
Im Neubau läuft der Innenausbau. Kilians Vorschlag, unter der großen Treppe, die ins Obergeschoss führt, Nischen und Arbeitsplätze für Schüler zu schaffen, fand im Gremium einhellig Zustimmung. Gemeinderat Werner Fürst (CDU), der Konrektor der Achtalschule, berichtete, dass der Elternbeirat vom Innenausbau begeistert sei und darin hohen pädagogischen Wert sehe. Fürst setzte sich dafür ein, den Radweg entlang des Gebäudes in den Schulhof zu integrieren. Dieser Radweg fehle aktuell niemandem, sei also verzichtbar, wegen der Bauarbeiten gerade auch nicht zu nutzen. Im Übrigen gebe es auch genügend Stellplätze für Radfahrer. Rektor Lehle versicherte, die Schule sei dankbar für jeden Quadratmeter, den sie für den Schulhof gewinnt, doch solle der Schulhof durchaus auch für den Durchgangsverkehr (von Radfahrern) genutzt werden, wenn keine Schüler da sind.
Hannes Bäuerle von den Landschaftsarchitekten Kieran Fraser Landscape Design erläuterte einen Vorentwurf für die Außenanlagen, der vier Planungsbereiche umfasst. Die Gesamtkosten beziffere Bäuerle auf 246 000 Euro. Hinzu kommen etwa 51 000 Euro für eine dezentrale Ableitung des Regenwassers im Schulhof der Grundschule. Allein die Bau- und Planungskosten für die Freiflächen um den Grundschulneubau schlagen mit 101 000 Euro zu Buche, die Freiflächen für den Schulhof mit 95 000 Euro. Das Kletternetz im Schulhof bleibt erhalten.
Erst müsse der Gemeinderat entscheiden, ob der Radweg bleibt oder nicht, dann könne man weiter planen, mahnte Christof Kapler (CDU) an. Man müsse dann die Entwidmung des Rad-/Fußweges beschließen, antwortete Bürgermeister Günter A. Binder. Und so geschah es denn. Sechs Ratsmitglieder stimmten dagegen.
Unklar bleibt, was mit dem alten Schulhaus geschieht, das die Grundschule nutzt. Kilian sprach von einem schwierigen Bestand. Sobald man da baulich etwas ändere, werde es schwierig. Der Planer begründete dies mit neuen Vorschriften, vor allem beim Brandschutz. Das Schulhaus müsse vorher in seiner Substanz untersucht werden.