Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kiel und Flensburg raus
Final Four der Champions League ohne deutsche Clubs
SKOPJE (SID) - Pech für Kiel, Debakel für Flensburg: Das Final-FourTurnier der Handball-ChampionsLeague in Köln (26./27. Mai) findet zum zweiten Mal in Folge ohne deutsche Beteiligung statt. Rekordmeister THW Kiel und die SG FlensburgHandewitt schieden am Sonntag als letzte Bundesliga-Teams im Viertelfinale aus – und zeigten dabei völlig unterschiedliche Gesichter.
Kiel gewann nach einer kämpferischen Glanzleistung beim mazedonischen Titelverteidiger HC Vardar Skopje 28:27 (13:13), scheiterte aber nach dem 28:29 im Hinspiel wegen der weniger erzielten Auswärtstore. Flensburg erlebte bei Montpellier HB nach dem 28:28 im Hinspiel einen rabenschwarzen Tag und ging mit 17:29 (9:14) unter.
Der THW, Titelträger von 2007, 2010 und 2012, musste damit die Hoffnungen auf den vierten Triumph in der Königsklasse vorzeitig begraben. Auch im Pokal und der Meisterschaft war der einstige Dominator vorzeitig gescheitert. In der kommenden Saison wird Kiel wohl erst gar nicht in der Champions League starten dürfen. Flensburg verpasste die zweite Teilnahme am Finalturnier nach 2014, als das Team sensationell den Titel gewonnen hatte.
Die deutschen Fahnen in Köln müssen damit Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer und der Ex-Kieler Dominik Klein hochhalten. Gensheimer erreicht mit Paris St. Germain gegen KS Vive Targi Kielce souverän das Final Four. Klein reichte mit HBC Nantes ein 27:27 in Dänemark bei Skjern Handbold, um das Endrundenticket zu lösen.
„Wir sind richtig, richtig traurig“, sagte THW-Kapitän Domagoj Duvnjak bei Sky: „Aber wir können auch stolz sein. Wir haben ein überragendes Spiel gemacht.“Miha Zarabec ergänzte: „Wir haben alles gegeben, waren bei 120 Prozent. Das Duell haben wir im ersten Spiel verloren.“
Drei Tage nach dem eindrucksvollen 28:16 in Leipzig startete Kiel vor 6500 frenetischen Zuschauern in der Arena Boris Trajovski in Skopje mit breiter Brust, doch nach einer schnellen 3:0-Führung für den THW kam der Titelverteidiger immer besser in Fahrt. Vor allem in der Kieler Abwehr machte sich das Fehlen von Steffen Weinhold (Oberschenkelverletzung) schmerzhaft bemerkbar, die Gegentore fielen zu leicht. Vorne fanden die Angreifer mit fortschreitender Spielzeit immer häufiger ihren Meister in Torwart-Routinier Arpad Sterbik.
Im EHF-Cup spricht dagegen viel für einen weiteren deutschen Erfolg. Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen folgte durch ein 31:27 (18:13) bei Chambery Savoie (Hinspiel 30:27) den Füchsen Berlin und Gastgeber SC Magdeburg ins Final Four. Die Berliner hatten am Samstag das 20:28 aus dem Hinspiel in Kroatien mit einem 25:16-Erfolg gegen RK Nexe in der Max-Schmeling-Halle gedreht.