Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Trump verärgert Brüssel
US-Präsident setzt Strafzölle wieder nur befristet aus
WASHINGTON (dpa/sz) - Der Handelsstreit zwischen der EU und den USA droht sich wegen des Zollpokers von US-Präsident Donald Trump weiter zuzuspitzen. Die EU reagierte am Dienstag mit Verärgerung und Sorge auf Trumps Ankündigung, europäische Stahl- und Aluminiumprodukte wieder nur befristet von neuen US-Zöllen auszunehmen. „Die Entscheidung verlängert die Unsicherheit auf den Märkten“, teilte die zuständige EU-Kommission mit. Ähnlich äußerten sich Vertreter der Wirtschaft. Es sei „schädlich und falsch von den USA, die Ausnahmen wieder zu befristen“, kommentierte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Dieter Kempf. „Wirklich gefährlich wird es, wenn sich der Handelskonflikt auf weitere Länder ausweitet, etwa China“, sagte ifo-Chef Clemens Fuest.
BRÜSSEL (dpa) - Der Agrarchemiekonzern Bayer ist der milliardenschweren Übernahme des USSaatgutriesen Monsanto einen weiteren Schritt näher gekommen. Die EU-Wettbewerbshüter stimmten dem dafür erforderlichen Verkauf einzelner Geschäftsteile von Bayer an BASF am Montag in Brüssel unter Auflagen zu. Demnach darf der Leverkusener Konzern unter anderem das Gemüsesaatgutgeschäft sowie bestimmte Saatgutbehandlungsmittel an BASF weiterreichen. Der Verkaufspreis soll dem Vernehmen nach bei mehr als sechs Milliarden Euro liegen. Das letzte Wort in der Sache ist aber noch nicht gesprochen. Die EU-Kommission prüfe nun, ob diese Verkäufe zu Wettbewerbsverzerrungen führen würden.