Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Katamaran fährt erstmals Gewinn ein
Bilanzergebnis 2017 liegt bei 88 000 Euro im Plus – Ergebnis soll kein Einmaleffekt sein
FRIEDRICHSHAFEN - „Wir haben Wort gehalten, gearbeitet und geliefert“, hat Oberbürgermeister Andreas Brand in seiner Funktion als Vorsitzender des Beirates der Katamaran-Reederei das Bilanz-Ergebnis 2017 des Katamarans kommentiert. Erstmals in ihrer Geschichte fahren die schnellen Schiffe einen Gewinn ein. Mit 88 000 Euro schließt das Jahresergebnis ab.
2016 lag das Jahresergebnis noch bei 30 000 Euro im Minus, 2010 waren es schon mal 917 000 Euro. Das jetzige Ergebnis bezeichnet Andreas Brand als Genugtuung für die geleistete Arbeit. Trotz hoher Spritpreise und dem selbst finanzierten Kauf des dritten Katamarans – beides habe die Bilanzen stark belastet – sei dieses Ergebnis erreicht worden, sagt Brand. Sein Stellvertreter, Oberbürgermeister Uli Burchardt aus Konstanz, lobt die „tolle Fahrgastentwicklung, die sich zurzeit bei 450 000 Passagieren pro Jahr einpendelt.“Er stellt beim Katamaran auch die ökologische Bedeutung in den Vordergrund: „Diese Schiffe entlasten abgastechnisch die Umwelt und rein verkehrstechnisch die ohnehin verstopften Straßen.“
Beide Verwaltungschefs sind sich einig, dass das positive Ergebnis kein Einmaleffekt ist, sondern die Folge aus einer Entwicklung und sich dieses Ergebnis nachhaltig einstellen werde.
Viele technische Verbesserungen sind in den vergangenen Jahren in die Katamarane eingebaut worden. Christoph Witte, technischer Geschäftsführer der Reederei, berichtet von Verbesserungen: Neue Motoren und Rußpartikelfilter sind in größerem Stil zu nennen. Durch alle Verbesserungen konnten die Katamarane 900 Tonnen CO2 im Vergleich zu 2010 einsparen. Ein Pkw stößt pro Jahr zwei Tonnen CO2 aus.
Wenn sie fahren, sind sie zu 100 Prozent pünktlich. Seit Betriebsbeginn sind technisch- und witterungsbedingt nur ein Prozent der Fahrten ausgefallen und die technischen Ausfälle gehen weitgehend zurück.
Da der Kat aber ab 1,20 Meter Wellenhöhe nicht mehr gefahrlos fahren kann, soll es für solche Fälle nicht nur ein schnelles Informationssystem, sondern bald auch Ausweichverkehr über andere Strecken und mit anderen Verkehrsmitteln geben. „Wer ein Kat-Ticket hat, muss schon bald bei Unwetter nicht stehen bleiben, sondern kann mit Bus und Fähre fahren, ohne erneut Karten lösen zu müssen“, sagt Norbert Schültke, kaufmännischer Geschäftsführer der Reederei.