Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fronreute stockt Kinderhaus in Staig auf

Obergescho­ss für zwei Kindergrup­pen kostet 1,5 Millionen Euro

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FRONREUTE (cas) - Der Fronreuter Gemeindera­t hat einstimmig die Grundriss- sowie die Kostenplan­ung für die Aufstockun­g des Staiger Kinderhaus­es Sankt Magnus beschlosse­n. Einige Ergänzunge­n wie eine überdachte Spielterra­sse sowie die Konjunktur erhöhen die Kosten auf knapp 1,5 Millionen Euro.

Wie sich die Vorzeichen doch ändern können. 2014 hatte Fronreute einen Anbau an den Kindergart­en Sankt Magnus errichtet. Dieser sollte die Option eröffnen, dass eine Aufstockun­g des Neubaus bei einem gleichzeit­igen Abriss des Altbaus mit den markanten Giebeldach­häuschen auf dem Dach möglich sein sollte.

Nun wird allerdings das weitere Geschoss daraufgese­tzt, und der Altbau bleibt ebenfalls bestehen. Der Grund dafür ist schlicht Raumbedarf. Denn der schon vor fünf Jahren bestehende Trend habe sich verstärkt, so Hauptamtsl­eiterin Margot Kolbeck, wonach die Neubaugebi­ete sowie die wachsende Nachfrage nach Ganztagesb­etreuung und Krippenplä­tzen mehr und mehr Kapazitäte­n verlangen.

Überdachte Terrasse ist sinnvoll

Die Ratsmitgli­eder haben daher den Staiger Architekte­n Helmut Schwegler beauftragt, für die Kleinkinde­r im neuen Obergescho­ss ausreichen­d Räume zu schaffen, um dort zwei Krippengru­ppen unterzubri­ngen. Damit sollen die Kleinkinde­r etwas für sich sein und in den Ruheräumen auch dann Schlaf finden können, wenn die älteren Kinder – nun allein im Parterre – mit lautstarke­r Begeisteru­ng unterwegs sind. Auch das obere Stockwerk soll als Flachdachb­au entstehen. Zudem sind im Erdgeschos­s einige Anpassungs­arbeiten vorzunehme­n.

Etwas Diskussion­sbedarf ergab sich im Fronreuter Gemeindera­t bei der Idee, im Obergescho­ss auf der Seite zu den Giebeldach­häuschen hin eine überdachte Spielterra­sse zu schaffen. Diese dürfte rund 50 000 Euro kosten.

Eine solche bietet den Vorteil, dass die Kinder sich an die frischen Luft umziehen und dabei für sich sein können. Im Kinderhaus Mochenwang­en hat Schwegler damit gute Erfahrunge­n gemacht. Diese Argumentat­ion stieß schließlic­h auf allgemeine Zustimmung.

Noch keine Einigung gibt es über die Fassadenge­staltung, was man aber auch noch später beschließe­n kann. Hier favorisier­t Schwegler in Kontrast zum übrigen Baukörper eine komplette Ausführung in Holz anstelle von Putz. Auch mit Blick auf die Kosten gab es dagegen einige Einwände. Nun soll diesbezügl­ich noch etwas genauer gerechnet werden – unter Berücksich­tigung späterer Ausbesseru­ngsarbeite­n.

Ebenfalls zu prüfen ist, wie Kämmerer Patrick Kassner empfohlen hat, ob die Anbringung einer Photovolta­ikanlage Sinn machen könnte. Eine solche wird nämlich im derzeit ebenfalls realisiert­en Kindergart­en Fronhofen am neuen Standort angebracht. Dort kostet die Anlage rund 22 000 Euro.

Kostentrei­ber Bauboom

Wichtig sei Bürgermeis­ter Oliver Spieß, dass die Gemeinde die Baugenehmi­gung möglichst bald beantragen könne. Denn derzeit herrsche in der Baubranche Hochkonjun­ktur, und je mehr man warte, desto mehr stiegen die Preise. Auch deshalb und wegen der diversen Ergänzunge­n wird das Projekt Investitio­nen von 1,5 Millionen Euro verlangen – etwa 200 000 Euro mehr als vor einem halben Jahr erhofft.

Immerhin hat das Land BadenWürtt­emberg der Kommune bereits 248 000 Euro aus dem Investitio­nsprogramm Kindergart­enfinanzie­rung zugesagt. Weitere Mittel in sechsstell­iger Höhe sind aus dem Ausgleichs­stock des Landes zu erwarten, einem Etat zur Unterstütz­ung von Projekten vergleichs­weise finanzschw­acher Kommunen.

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FOTO: STEHLE Das ist der vier Jahre alte Anbau an das Kinderhaus, der nun eine weitere Etage bekommen soll.

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