Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Wir kommen wieder“
Für die Volleyballer des VfB Friedrichshafen endet eine grandiose Saison mit Niederlage
FRIEDRICHSHAFEN - Es sollte der Höhepunkt und krönende Abschluss einer bis dahin so rauschhaft verlaufenen Saison werden – und endete mit Tränen. Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen haben das fünfte und entscheidende Finalspiel um die deutsche Meisterschaft gegen die Berlin Reycling Volleys und ihren ExTrainer Stelian Moculescu glatt mit 0:3 verloren (20:25, 17:25, 22:25). Zum dritten Mal hintereinander nur Vizemeister. „Wir haben eine fantastische Saison gespielt. Berlin war heute geil drauf und hat uns kalt erwischt. Wir kommen aber wieder. Und dann muss sich Berlin warm anziehen“, brachte der VfB-Fanbeauftragte Rudi Krafcsik die Stimmungslage der Häfler Fans auf den Punkt.
So manche Träne kullerte gegen 21.25 Uhr über die Gesichter der versammelten Trommler um Ingo Volkmer, als die VfB-Spieler als zweiter Sieger die Spielfläche verließen. Doch wie zum Trotz ertönte wenige Augenblicke später aus zahllosen Kehlen der Schlachtruf „V-V-VfB“.
„Ich bin etwas traurig. Sie haben echt eine tolle Saison gespielt“, meinte etwa Matthew Denmark. Der US-Amerikaner und Ex-VfB-Mittelblocker kam extra über Nacht aus Tennessee eingeflogen, um dem Showdown beizuwohnen. Am Donnerstag reiste er wieder ab.
„Toll zurückgekämpft in die Serie. Heute war Berlin aber schlicht besser“– so oder ähnlich klang es am Mittwochabend nach der verpassten Meisterschaft immer wieder.
Siggi Rehm, seit Jahrzehnten dem VfB Friedrichshafen verbunden, dachte derweil schon über die schmerzliche Niederlage hinaus. „Man muss beim Verband darüber nachdenken, ob der jetzige Play-offModus auf Dauer Sinn macht.“Verdient, so Rehm, hätten die Häfler den Titel nach dieser Saison allemal. „Heute wurde die Gesamtleistung nicht belohnt.“