Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Unwetter trifft besonders Moosheim
Feuerwehr im Dauereinsatz – Überflutete Straße, abgebrochenes Fußballspiel
BAD SAULGAU - Die Freiwillige Feuerwehr Bad Saulgau ist wegen des Unwetters am Mittwochabend stundenlang im Einsatz gewesen. Am meisten betroffen vom plötzlich einsetzenden Starkregen war Moosheim. In anderen Ortschaften hingegen fiel kein einziger Tropfen vom Himmel. Verletzt wurde bei dem Unwetter niemand.
Kurz nach 20 Uhr am Mittwochabend rückte die Feuerwehr in das Wohngebiet Kessel aus, wo ein Keller mit Wasser voll gelaufen war. Es war der Anfang eines langen Abends in strömendem Regen. In der Ortschaft Moosheim regnete es ununterbrochen – „und zwar in extrem großen Mengen“, sagte Bad Saulgaus Stadtbrandmeister Karl-Heinz Dumbeck: in etwas mehr als einer halben Stunde waren es 40 Liter Wasser auf den Quadratmeter. Vor allem in der Berglandstraße hatten die 45 Einsatzkräfte – von der Stützpunktwehr Bad Saulgau, der Abteilung Braunenweiler und der Löschgruppe Moosheim – alle Hände voll zu tun, weil sich das Oberflächenwasser über die Ackerflächen seinen Weg in Richtung der Häuser suchte. „Wir mussten die Ablaufschächte öffnen, um die Kanäle zu entlasten“, so Dumbeck. Mit vereinten Kräften gelang es der Feuerwehr, dass kein Wasser in ein Gebäude eindringen konnte.
Sogar einige Anwohner halfen mit, um einen größeren Wasserschaden in ihrem Haus zu verhindern. „Das funktionierte alles wunderbar. Es gab keine Panik, alle blieben ruhig und besonnen. So wünschen wir uns das“, ergänzte Karl-Heinz Dumbeck, der danach zum nächsten Einsatz von insgesamt sieben Einsatzstellen musste.
„Die Straße zwischen Moosheim und Großtissen war total überflutet“, so Dumbeck. Die Straße musste gesperrt und das Wasser abgepumpt werden, bis die Straße dann wieder für den Verkehr freigegeben wurde. Schwerstarbeit für die Feuerwehrleute, die gleichzeitig noch den Nonnenbach im Blick haben mussten. „Wir mussten das gesamte Treibgut entfernen, weil sich bereits ein Rückstau im Einlaufrechen gebildet hatte“, sagt Dumbeck, der mit seinen Kameraden auch diese Situation trotz der widrigen Umstände meisterte.
Der Starkregen führte unter anderem auch dazu, dass das Fußballspiel im Oberschwabenstadion zwischen dem FV Bad Saulgau und dem SV Uttenweiler gegen 19.20 Uhr nach erst 20 Minuten Spielzeit erst unterbrochen und 45 Minuten später abgebrochen wurde. „Es hat geschüttet wie aus Eimern“, sagte Bad Saulgaus Abteilungsleiter Holger Beutel. Innerhalb weniger Minuten hatten sich Pfützen auf dem Rasen gebildet. „Und auch vor dem Stadion stand das Wasser schon hoch“, so Beutel, der schon oft einen Wolkenbruch erlebte. „Aber das war schon heftig.“
Dass ausgerechnet Moosheim vom Starkregen so betroffen war, damit war nicht zu rechnen, wobei Meteorologen vorhergesagt hatten, dass es das Unwetter punktuell gebe. „Es war so, als wäre die Gewitterzelle direkt über Moosheim stagniert“, sagte Karl-Heinz Dumbeck, der am Donnerstagmorgen nochmal in Moosheim war, um das Absperrmaterial abzuholen. Vom Unwetter am Abend zuvor war nichts mehr zu sehen. „Solche Phänomene sind schon unglaublich“, so Dumbeck.