Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Wenn man ganz oben steht, vergisst man die Schmerzen“
Sportkegler Dejan Lotina aus Friedrichshafen über seinen Titel bei den Deutschen Meisterschaften
FRIEDRICHSHAFEN (to) - Dejan Lotina hat seinen Titel bei den U23 verteidigt (120 Wurf). Der 20-jährige Kegler der Sportfreunde setzte sich in Ludwigshafen-Oggersheim knapp durch und wurde erneut Deutscher Meister. Mit dem erneuten Titelträger sprach Giuseppe Torremante.
Dejan, wie knapp war das Finale?
Sehr knapp. Es wurde Bahn für Bahn gewertet, das heißt, für die höchste Holzzahl gab es vier Punkte, dann drei, zwei und ein Punkt. Am Ende hatten Timo Alander (KF Jedesheim) und ich elf Punkte und je 602 Holz. Es zählte dann das Abräumen und da war ich 16 Punkte besser (228:212). Es war schon sehr spannend, bis zum letzten Wurf.
Wie viel Teilnehmer gab es bei der deutschen Meisterschaft und wie wurde gewertet?
32 Kegler spielten die Qualifikation. Am Samstag fanden zwei Runden statt (auch das Achtelfinale) und am Sonntag ebenso (Viertelfinale und Finale). Insgesamt musste ich an zwei Tagen 480 Wurf machen, das ist ganz schön viel. Da kommst du an deine Grenzen. Der Wettbewerb war körperlich sehr anstrengend. Wie schon gesagt, gewertet wurde jede Bahn. Ich spielte ziemlich konstant. Am Samstag 605 und 586, am Sonntag 606 und im Finale 602.
Wie hast du dich in den vergangenen Wochen darauf vorbereitet?
Ich bin viel gejoggt oder Fahrrad gefahren und habe zweimal die Woche auf den Bahn trainiert. Allerdings auch manchmal bis zu vier Stunden. Es war eine harte Vorbereitung, aber wenn man am Ende ganz oben steht, dann vergisst man die Schmerzen und ist einfach nur glücklich.
Mit den Sportfreunden spielst du in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga. Gibt es schon Anfragen aus der 1. Liga?
Nein, nur aus der zweiten Liga, aber ich bleibe in Friedrichshafen. Die kommende Saison will ich mit den Sportfreunden in der 2. Liga spielen. Darauf freue ich mich. Was danach kommt, weiß ich nicht. Nach meinem Abitur werde ich ab diesem Sommer ein Jahr arbeiten und Praktika machen, auch im Ausland.