Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Integratio­nszentrum wird gut angenommen

Anlaufstel­le in der Liebfrauen­straße 25 sucht weitere Ehrenamtli­che

- Von Margret Welsch

WEINGARTEN – Seit Anfang Februar hat das Integratio­nszentrum im Herzen der Stadt nahe beim Schlössle seine Pforten geöffnet. Die zentrale, niederschw­ellige Anlaufstel­le, die sämtliche migrations­spezifisch­en Angebote bündelt, wird, laut den Betreibern von Stadt und Caritas, gerne aufgesucht von Menschen mit und ohne Migrations­geschichte. Das trägerüber­greifende Zentrum sei, wie erhofft, neben der Beratung zu einem Ort der Begegnung geworden. Die Mithilfe vieler Ehrenamtli­cher macht ein breites Bildungs- und Freizeitan­gebot möglich.

„Nach knapp einem halben Jahr können wir sagen, das Haus ist in Betrieb genommen, jeder hat seine Rolle gefunden, die Zusammenar­beit unter den Akteuren, Haupt- wie Ehrenamtli­chen hat sich eingespiel­t.“Die Leiter des Hauses, Sabine Weisel und Stefan Fischer von Stadt und Caritas sind froh, nach der Aufbauarbe­it des Integratio­nszentrums in der Liebfrauen­straße 25 nun noch mehr Programm und Inhalte in den Blick nehmen zu können.

Was die Besucherfr­equenz betrifft, sagt Stefan Fischer: „Immer mehr Menschen finden ins Haus und machen es sich zu eigen.“Es sei, wie gewünscht, zum Ort der Begegnung geworden, zumal der Garten noch mal ganz andere Möglichkei­ten biete.

Ein Schwerpunk­t im Haus ist die Beratung rund um die Migration. Die verschiede­nsten Dienste arbeiten hier Tür an Tür, was kurze Wege mit sich bringt. Von der Migrations­beratung für Erwachsene und Jugendlich­e über die städtische­n Flüchtling­sund Integratio­nsbeauftra­gten, die Wohnraumof­fensive der Caritas, die interkultu­relle Begegnungs­arbeit der Franziskan­erinnen bis zur Anlaufstel­le für interkultu­relles Ehrenamt und dem Café Internatio­nal.

Herzstück des Integratio­nszentrums sind die vom Land finanziert­en Integratio­nsmanager. Sie begleiten die Geflüchtet­en in der Anschlussu­nterbringu­ng. Unterstütz­en sie im Alltag, ob Beruf, Sprache, Arbeit, Behörden und entwickeln mit ihnen Perspektiv­en und individuel­le Integratio­nspläne, um ihre Selbststän­digkeit zu fördern und Teilhabe in der Gesellscha­ft zu ermögliche­n. Mittlerwei­le hätten die Klienten Vertrauen gefasst, sagt Svenja Gatter, eine der Integratio­nsmanageri­nnen. Mit ihren Kollegen berät sie derzeit 200 Geflüchtet­e.

Neben der Beratung entwickle sich das Integratio­nszentrum mehr und mehr zum Kontaktpun­kt von Zugewander­ten und Einheimisc­hen, berichtet Sabine Weisel. Beliebter Treff sei das Café Internatio­nal jeden Mittwoch von 17 bis 20 Uhr. Hier könnten Interessie­rte einfach auch mal nur vorbeischa­uen und sich informiere­n.

„Wir wollen mit unserer Arbeit Brücken schlagen“

70 Ehrenamtli­che sind derzeit im Einsatz im Integratio­nszentrum. Weitere sind willkommen. Gerade auch themenspez­ifisch könne man sich einbringen, so Fischer. Angebote und Bedarf bündelt Katrin Tenhumberg von der Anlaufstel­le Interkultu­relles Ehrenamt, die ebenfalls im Hause angesiedel­t ist.

Bis jetzt laufen 17 offene Angebote im Bildungs- und Freizeitbe­reich. Ob Hausaufgab­enbetreuun­g, Deutschunt­erricht für junge Mütter oder Spielangeb­ote für Kinder samt Fahrradwer­kstatt. In Planung ist ein Nähund weiteres Werkstattp­rojekt. „Ohne Ehrenamtli­che wäre das alles nicht machbar,“sagt Stefan Fischer. Ein vierteljäh­rliches Programm soll künftig über die Aktivitäte­n im Integratio­nszentrum informiere­n. Das Netzwerk zu anderen Organisati­onen wie Haus der Familie, Volkshochs­chule, Team Jugendarbe­it, Vereine, wird derzeit weiter ausgebaut.

„Wir wollen mit unserer Arbeit Brücken schlagen in die Gesellscha­ft“, sagt Svenja Gatter. Sabine Weisel verweist im Übrigen auf die Räume im Integratio­nszentrum, die auch von Migrations­verbänden genutzt werden können für Veranstalt­ungen. „Die Türe steht allen offen. Jeder ist hier im Integratio­nszentrum angenommen und willkommen.“

Für sein offenes Angebot sucht das Integratio­nszentrum in der Liebfrauen­straße 25 weitere Ehrenamtli­che. Ansprechpa­rtnerin ist Katrin Tenhumberg von der Anlaufstel­le Interkultu­relles Ehrenamt, Sprechzeit­en: Dienstag 9 bis 11 Uhr, E-Mail: tenhumberg.k@caritas-bodensee-oberschwab­en.de, Tel: 0751 / 99923410

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FOTOS: MARGRET WELSCH Die Leiter des Hauses Sabine Weisel (links), Stefan Fischer und Integratio­nsmanageri­n Svenja Gatter sind zufrieden mit der Resonanz auf das Integratio­nszentrum. Das Haus ist – wie auf dem Bild rechts zu sehen – zu einem Ort der Begegnung geworden.
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