Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ich schäme mich für unsere Gesellschaft
Zu den Artikeln „Kretschmann stellt kleine Schulen infrage“und „Eingeschmuggelte Welpen haben ein neues Zuhause“(20.6.):
Auf ein und der selben Seite, direkt untereinander wird über das Wohl von Grundschülern, also Kindern, und das Wohl von Hundewelpen berichtet.
Was die Kinder betrifft geht es wieder einmal nur um das immer wiederkehrende Grundthema, nämlich die flächendeckende Einführung der Ganztagsschule. Einfach weil es so gut wie keine Familien mehr gibt und sich keiner mehr um die eigene ungeliebte Brut kümmern kann und will.
Für Hundewelpen gilt: „Wir wollen für jedes Tier das bestmögliche zuhause finden. Wenn jemand anfangs nicht 24 Stunden zu Hause sein kann, kommt er leider nicht infrage.“
In welch pervertierter Welt leben wir, in der für Hunde ganz selbstverständlich ein gesundes Zuhause gefordert wird, Kinder aber nur noch als lästige Abschiebeware gelten, die man so lang wie möglich aus dem Haus haben will?
Ich schäme mich wirklich Teil einer Gesellschaft sein zu müssen, in der solche Werte gelten. Friedhelm Schmale,
Tuttlingen
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