Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Goldfische im Arrisrieder Moos ausgesetzt
Naturschutzbeauftragter des Fischereivereins beklagt Schaden für die Umwelt
KISSLEGG (cbo) - Bereits im vergangenen Winter wurden im Bachlauf am Südeingang des Arrisrieder Mooses circa sieben bis acht Goldfische entdeckt. Nun kamen vor Kurzem diese Fische an selber Stelle wieder zum Vorschein – um ein ganzes Stück gewachsen. Für den Naturschutzbeauftragten des Fischereivereins Wangen, Günther Pölzl, gibt es dafür nur eine Erklärung: Die Fische wurden ausgesetzt.
Auf die Frage, ob diese Tiere das biotopische Gleichgewicht gefährden können, meinte Pölzl: „Unsere heimischen Fischarten könnten in diesem Milieu, wie es dieser Bachlauf aufweist, nicht überleben. Daher befinden sich in dem Bachlauf auch keine anderen Fischarten oder Frösche.“
Die Möglichkeit, dass Froschlaich oder heimische Fische von diesen Exoten gefressen werden, sei somit eher gering. Unsere Fische brauchen sauerstoffreiches und kühles Wasser, erklärte er. Dieses Wasser sei viel zu warm.
Jedoch wunderte sich Pölzl, dass der Graureiher die auffällig orangefarbenen Fische noch nicht entdeckt habe. Noch dazu, da sie sich hauptsächlich an der Wasseroberfläche aufhalten. Immer wieder käme es vor, dass exotische Fische in heimischen Gewässern ausgesetzt werden. So sei dies auch schon im Wangener Hammerweiher geschehen.
Da hier aber die Gefahr einer zu starken Vermehrung gegeben war und damit das biologische Gleichgewicht aus dem Ruder hätte laufen können, mussten diese Tiere damals abgefischt werden.
Nach Paragraph acht der Fischereiverordnung ist die Einbringung von nicht heimischen, gebietsfremden Arten in heimischen Gewässern verboten. Dies zu betonen läge dem Natuschutzbeauftragten einmal mehr am Herzen, da sich viele Menschen nicht bewusst seien, welchen Schaden sie damit der Umwelt zufügen können.