Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Hochqualifizierte Flüchtlinge werden in Förderprogramm aufgenommen
Förderung „Leistung und Chance“der Friedrich-Schiedel-Stiftung dient der individuellen Fortbildung und beruflichen Weiterqualifizierung der Geflüchteten in der Region
WEINGARTEN (sz) - Sechs Flüchtlinge sind von einer Jury für das neue Förderprogramm „Leistung und Chance“der Friedrich-Schiedel-Stiftung ausgewählt worden. „Engagierte, motivierte und qualifizierte Geflüchtete in ihren Berufswünschen passgenau zu unterstützen, ist das wichtigste Ziel des Förderprogramms“, wird Reinhard Dörfler, Vorstandsmitglied der Friedrich Schiedel-Stiftung in der Pressemitteilung der IHK zitiert.
Um in das Förderprogramm aufgenommen zu werden, mussten die Bewerber gemeinsam mit Paten aus Handwerk und Wirtschaft individuelle Karriere- und Förderpläne entwickeln, die neben den beruflichen Zielen auch den konkreten Förderungsbedarf aufzeigen. gefördert werden laut Dörfler konkrete Maßnahmen wie Sprach- und Computerkurse, Nachhilfeunterricht, Weiterbildungsseminare im IT-Bereich. Geholfen wird auch bei der Mobilität der Flüchtlinge.
Von den ursprünglich über 20 Bewerbern kamen insgesamt sechs in die engere Auswahl und durften sich vor einer Jury aus Vertretern der Programmpartner (Friedrich SchiedelStiftung, IHK Bodensee-Oberschwaben, Handwerkskammer Ulm und Regionales Bildungsbüro Ravensburg) präsentieren. Die ausgewählten Teilnehmer kommen in diesem Jahr alle aus Syrien oder dem Irak und bringen neben ihren Qualifikationen aus dem Heimatland sehr gute Deutschkenntnisse mit und engagieren sich ehrenamtlich als Dolmetscher. Die meisten von ihnen absolvierten bereits Praktika bei Unternehmen der Region Bodensee-Oberschwaben. So auch Laila Abdo Alsawas, die in ihrem Heimatland Syrien Umwelttechnik studierte und dabei ihre Begabung für das Programmieren entdeckte. Sie habe seit ihrer Ankunft 2015 hervorragende Deutschkenntnisse erworben und habe nun die Zusage für einen Studienplatz der Informatik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bekommen. Mit der Förderung könne sie nun unter anderem die für das Studium notwendige Sprachprüfung absolvieren, heißt es in der Mitteilung.
Das Förderprogramm richtet sich an geflüchtete junge Menschen, die bereits gute schulische oder berufliche Qualifikationen aus ihrem Heimatland mitbringen. Bewerben können sich Geflüchtete bis 24 Jahre, die eine Aufenthaltserlaubnis haben oder aus Ländern mit einer guten Bleibeperspektive kommen und das Sprachniveau B1 erreicht haben. Das persönliche Potenzial des Geflüchteten und dessen Motivation, in der Lebensund Arbeitswelt in Deutschland anzukommen, werden ebenso berücksichtigt wie fachliche und schulische Kenntnisse.
Für die nächste Auswahlrunde ab Juli können sich interessierte Geflüchtete ab sofort bewerben. Mehr Informationen zur Bewerbung sind auf der Homepage der Friedrich Schiedel-Stiftung friedrich-schiedel-stiftung.de erhältlich.