Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Weltfirma mit oberschwäbischen Wurzeln
Zwischen Weingarten und Baindt Schachen, Am Föhrenried 16 im Gewerbegebiet Mehlis, finden Sie in idyllischer Lage das Hauptgebäude von ics. Es ist eine Firma, die ein umfassendes Dienstleistungspaket für die Automobilbranche, Blechbearbeitung und Fahrzeugtechnik anbietet.
BAINDT - Die ics for automotive GmbH feiert in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen. Solch ein Geburtstag ist ein guter Grund, einen Blick hinter die Kulissen des weltweit agierenden Unternehmens zu werfen.
Kaufmännischer Geschäftsführer Rolf Dieter Walter und Technischer Geschäftsführer Joachim Kibler sind die gemeinsamen Gründer.
Rolf Dieter Walter im Interview.
Herr Walter, erinnern Sie sich noch an die Anfänge?
Ja natürlich. Joachim Kibler und ich haben gemeinsam die Firma gegründet. In Weingarten haben wir mit acht Mitarbeitern begonnen. Wir sind mit eigenen Ideen angetreten mit dem Ziel, international am Markt zu agieren, dabei unsere oberschwäbischen Wurzeln zu bewahren. Die zündende Idee zur Namensgebung ics ist einst in einer Gartenhütte entstanden. Das Kürzel steht für „international complete solution“.
Wie genau sieht die Unternehmensstruktur heute aus?
Wir haben vier starke Marken unter dem Dach einer Muttergesellschaft gebündelt. Zur ics-Unternehmensgruppe gehören heute das Mutterunternehmen ics for automative, die ics tooling GmbH, der ics Personalservice und das Systemhaus ics it-systems. Stellen Sie sich einfach einen Weihnachtsbaum vor, an den Kugeln angefügt werden.
Sie haben eine unglaubliche Geschäftserweiterung betrieben. Wie war das möglich?
Wir hatten stets Lösungen als Gesamtheit im Kopf. Mittlerweile haben wir 350 Mitarbeiter und sieben Auslandstochtergesellschaften. Das Firmenwachstum liegt bei 5000 Prozent.
Mit der Personaldienstleistung sind wir groß geworden. Und wir haben die Prozesse der Werkzeuganfertigung und Werkzeugbetreuung mitgelebt.
Wie bekamen Sie gut ausgebildete Fachkräfte?
Wir haben im klassischen Dienstleistungsbereich Leute für die Region gesucht wie Dreher, Schlosser oder Schweißer, versierte Werkzeugspezialisten. Dabei konnten wir erfolgreich Fachkräfte akquirieren. Noch heute arbeiten einige Leute aus der Anfangszeit im Unternehmen. Bei einem hohen Anspruch braucht man gute Leute, es ist unsere Keimzelle, durch die wir wachsen konnten.
Gibt es ein Rezept für Ihren Erfolg?
Mit positiver Einstellung und philosophischer Ausrichtung, guten Partnern und gutem Personal, verbunden mit Flexibilität, besteht die Möglichkeit zum Wachstum nach wie vor. Wir haben das Glück, Mitarbeiter zu haben, die die Ziele mittragen und sich mit dem Unternehmen identifizieren. Bei ihnen bedanken wir uns mit einer Gratifikation.
Wenn Sie die Weltwirtschaft und die deutsche Wirtschaft in die eigenen Abläufe einbeziehen, sind Sie gut aufgestellt und am Puls der Zeit. Letztlich steckt eine Riesendynamik in unserem Know-how und unserer Flexibilität. Wichtig ist aber auch der Anspruch an die Bodenständigkeit, den wir haben. Ohne Wurzeln in der Region würde man international nichts ausrichten, da bin ich mir sicher.
Apropos Wurzeln, wo sind denn Ihre?
Joachim Kibler ist Baindter, er ist ausgebildeter Werkzeugmachermeister und Industriemeister und für den technischen Bereich verantwortlich. Ich wohne in Weingarten, bin Bilanzbuchhalter mit Ausbildung in der deutschen Finanzverwaltung und für den kaufmännischen Bereich zuständig. Beide konnten wir auf eine langjährige Erfahrung im Bereich automotive zurückgreifen.
Was wir beide gemeinsam haben, ist die Verbundenheit zur Region. Dass ich zum Beispiel von meinem Bürofenster aus die Basilika sehen kann, freut mich sehr.
Wie ist Ihr Wunsch für die Zukunft?
Am Puls der Zeit zu bleiben und unsere Flexibilität zu erhalten. Wichtig ist, gesund und fit zu bleiben, dann ist alles zu schaffen.