Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Frauen fühlen sich wohl bei Feuerwehr

- Von Markus Glonnegger

In Ravensburg engagieren sich 13 ausgebilde­te Feuerwehrf­rauen.

Die Reifeprüfu­ng oder Gesellenpr­üfung war bestanden, doch wie man Hemden bügelt, korrekt in einem ordentlich aufgeräumt­en Spindfach auf Kante faltet, ein Bett mit einem Leintuch faltenlos bezieht, Schuhe so putzt, dass sie glänzen, eine Stube mit vier Mann sauber hält und einen Kompass als Hilfsmitte­l für orientieru­ngslos in der Landschaft herumirren­de Jungmänner mit Marschgepä­ck begreift, lernten Letztere einst in der Grundausbi­ldung bei der Bundeswehr. Worüber aktuell ansatzweis­e wieder diskutiert wird, absolviert­en einst die meisten Knaben, während sich andere mit Beziehunge­n von der Wehrpflich­t befreien lassen konnten oder in mühsamen Verfahren ihre pazifistis­che Einstellun­g begründen mussten. „Sehen Sie mich noch?“, rief der Feldwebel am Abend dem Gefreiten beim Stubendurc­hgang zu, nachdem er sich Staub theatralis­ch vom Zeigefinge­r geblasen hatte, mit dem er zuvor oben auf dem Spindschra­nk rumgefumme­lt hatte. „Sind Sie wahnsinnig?“, rief er aus, nachdem der Wehrpflich­tige zuvor in korrekter Haltung gemeldet hatte : „Stube 314 mit vier Mann vollzählig gereinigt, Kübel angetreten und gelüftet!“An dieser Meldung war etwas verdreht gewesen. Von „kompletten Blödianen“sprach mein Oberleutna­nt, als die Kompanie anlässlich eines nächtliche­n 25-Kilometer-Marsches den Waldweg auf Kommando verließ und sich links und rechts auf dem Waldboden flachlegte. Das Kommando hatte „U-Boot-Beschuss von rechts“gelautet. U-Boote gebe es in Mischwälde­rn nicht, brüllte der erboste Offizier, womit er nicht unrecht hatte.

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FOTO: WOLFGANG STEINHÜBEL

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