Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Frauen fühlen sich wohl bei Feuerwehr
In Ravensburg engagieren sich 13 ausgebildete Feuerwehrfrauen.
Die Reifeprüfung oder Gesellenprüfung war bestanden, doch wie man Hemden bügelt, korrekt in einem ordentlich aufgeräumten Spindfach auf Kante faltet, ein Bett mit einem Leintuch faltenlos bezieht, Schuhe so putzt, dass sie glänzen, eine Stube mit vier Mann sauber hält und einen Kompass als Hilfsmittel für orientierungslos in der Landschaft herumirrende Jungmänner mit Marschgepäck begreift, lernten Letztere einst in der Grundausbildung bei der Bundeswehr. Worüber aktuell ansatzweise wieder diskutiert wird, absolvierten einst die meisten Knaben, während sich andere mit Beziehungen von der Wehrpflicht befreien lassen konnten oder in mühsamen Verfahren ihre pazifistische Einstellung begründen mussten. „Sehen Sie mich noch?“, rief der Feldwebel am Abend dem Gefreiten beim Stubendurchgang zu, nachdem er sich Staub theatralisch vom Zeigefinger geblasen hatte, mit dem er zuvor oben auf dem Spindschrank rumgefummelt hatte. „Sind Sie wahnsinnig?“, rief er aus, nachdem der Wehrpflichtige zuvor in korrekter Haltung gemeldet hatte : „Stube 314 mit vier Mann vollzählig gereinigt, Kübel angetreten und gelüftet!“An dieser Meldung war etwas verdreht gewesen. Von „kompletten Blödianen“sprach mein Oberleutnant, als die Kompanie anlässlich eines nächtlichen 25-Kilometer-Marsches den Waldweg auf Kommando verließ und sich links und rechts auf dem Waldboden flachlegte. Das Kommando hatte „U-Boot-Beschuss von rechts“gelautet. U-Boote gebe es in Mischwäldern nicht, brüllte der erboste Offizier, womit er nicht unrecht hatte.