Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Strafrunde­n für Weingarten­s Pokalverli­erer

Landesliga­absteiger lässt beim 1:3 im Bezirkspok­al in Baienfurt die Grundtugen­den vermissen

- Von Christian Metz

BAIENFURT - Richtig angekommen ist der SV Weingarten noch nicht in der neuen Realität nach dem Abstieg aus der Landesliga. Das machte die verdiente 1:3-Niederlage im Bezirkspok­al beim Lokalrival­en und A-Ligisten SG Baienfurt deutlich.

„Wir haben noch ganz viel Arbeit vor uns“, meinte ein grimmiger Thomas Gadek nach dem Schlusspfi­ff des Pokalspiel­s, „und wir fangen gerade damit an.“Gemeinsam mit seinem Co-Trainer Steffen Weisbrich ließ Gadek seine Spieler Zusatzrund­en drehen. Der Grund war offensicht­lich: Eine indiskutab­le Leistung gegen Baienfurt.

Defensive wackelte bedenklich

Die Mannschaft hatte offensicht­lich wenig Lust, gegen Baienfurt die berühmten Grundtugen­den des Fußballs zu zeigen – spielentsc­heidend gegen eine motivierte und konzentrie­rte Baienfurte­r Elf waren haarsträub­ende Fehler. Das begann in der dritten Minute, als Innenverte­idiger Erkan Kale den Ball per Kopf statt zu seinem Torhüter zurück Baienfurts Stefan Sauter zum 1:0 in den Lauf legte. Die Nachlässig­keiten fanden ihren Höhepunkt in der 50. Minute, als SVW-Torhüter Marius Suta Florin Muresan anspielte, stattdesse­n Baienfurts Viktor Hartwig das 3:0 auflegte – der Neuzugang, der einen schlechten Einstand als Innenverte­idiger hinlegte, hatte sich schon abgewendet. Dazwischen hatten die Weingarten­er Pech, Julian Reimann stand bei 2:0 wohl im Abseits. Aber auch das ist eben eine neue Realität, mit der die Spieler des SV Weingarten erst wieder klarkommen müssen: Unterhalb der Landesliga gib es keine Schiedsric­hterassist­enten – der Unparteiis­che entscheide­t die Abseitssit­uationen.

Während die SG Baienfurt stark verteidigt­e und über die gesamte Spieldauer hinweg kaum etwas zuließ, wackelte die Defensive des SVW immer wieder bedenklich. In der fünften Minute hätte Hartwig nach dem nächsten Weingarten­er Fehler eigentlich schon das zweite Tor für die SGB machen müssen – diesmal war Suta auf dem Posten.

Spieler giftetetn sich an

Und wenn man der klare Favorit ist, aber nichts zusammenlä­uft, weil alle zu viele Fehler machen und die Laufbereit­schaft fehlt, dann fängt die Unruhe an. Gleich mehrfach gifteten sich die Spieler des SVW gegenseiti­g auf dem Feld an. Erst in der Schlusspha­se raffte sich der SVW auf, richtig für Druck zu sorgen. Kale – inzwischen in den Sturm beordert – bediente David Stellmache­r und der traf mit einem satten Schuss zum 1:3. Mehr war an diesem Tag nicht drin.

Das ließ keinen Weingarten­er kalt. „So eine Leistung ist indiskutab­el“, sagte der sportliche Leiter Alexander Bleile. Der Verein steckt in einer schwierige­n Phase, nachdem neben der ersten Mannschaft drei Jugendteam­s eine Liga runter mussten sind: Die A- und die B-Jugend sind aus der Verbandsst­affel abgestiege­n, die D-Jugend musste sich sogar aus der Bezirkssta­ffel verabschie­den „Die erste Mannschaft muss eigentlich unser Zugpferd sein.“

SG Baienfurt – SV Weingarten 3:1 (2:0). – Tore: 1:0 Stefan Sauter (3.), 2:0 Julian Reimann (22.), 3:0 Viktor Hartwig (50.), 3:1 David Stellmache­r (83.)

 ?? FOTO: CHRISTIAN METZ ?? Baienfurts Joshua Wucher (re.) im Zweikampf mit Weingarten­s Erkan Kale.
FOTO: CHRISTIAN METZ Baienfurts Joshua Wucher (re.) im Zweikampf mit Weingarten­s Erkan Kale.

Newspapers in German

Newspapers from Germany