Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Neue IHK-Vollversammlung gewählt
Unternehmen der Region Bodensee-Oberschwaben geben sich ein neues Parlament
WEINGARTEN (sz) - Die Unternehmen aus Industrie, Handel und Gewerbe der Region Bodensee-Oberschwaben (umfasst die Landkreise Bodenseekreis, Ravensburg und Sigmaringen) haben ihre Vertreter für die Vollversammlung der Industrieund Handelskammer BodenseeOberschwaben (IHK) gewählt.
Wie aus der Pressemitteilung der IHK hervorgeht, haben sich insgesamt 75 Kandidaten um die 45 Sitze in den Wahlgruppen Industrie, Dienstleistungen, Handel, Kreditinstitute, Gastronomie und Hotellerie, Vermittlergewerbe sowie Energie beworben.
Von den 45 Gewählten ziehen 26 erfahrene und 19 neue Vollversammlungsmitglieder in das regionale „Parlament der Wirtschaft“ein. Neun der 45 Sitze werden von Frauen besetzt. Die neue Vollversammlung trat am 18. Juli zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Eine ihrer ersten Aufgaben war es, ein neues Präsidium zu wählen. Neben dem Amt des scheidenden IHK-Präsidenten Heinrich Grieshaber (Griesha- ber Logistik, Weingarten) steht auch die Besetzung der bis zu sechs Vizepräsidenten an.
3305 Unternehmen beteiligten sich in diesem Jahr an der Wahl der Vollversammlung, die alle fünf Jahre neu besetzt wird. Die Wahlbeteiligung lag mit 9,5 Prozent knapp unter dem Wert der Wahl im Jahr 2013 mit noch deutlich weniger wahlberechtigten Unternehmen. Zur Wahl aufgerufen waren 34 709 IHK-Mitgliedsbetriebe. Die Erfahrung aus vorangegangenen Wahlen zeige, so Jürgen Schmidt, Vorsitzender des IHK-Wahlausschusses, dass die Wahlbeteiligung in der Regel mit der Rechtsform und der Größe der Unternehmen korreliere: „Bei den rund 71 Prozent Kleingewerbetreibenden, die zu einem hohen Anteil beitragsbefreit sind, liegt die Wahlbeteiligung traditionell sehr niedrig. Bei dieser Wahl lag sie bei 6,9 Prozent, wohingegen die im Handelsregister eingetragenen Firmen mit 15,4 Prozent Wahlbeteiligung deutlich höher liegen. Bei Unternehmen zwischen 50 und 99 Beschäftigten liegt die Quote in diesem Jahr bei 33,3 Prozent und bei Unternehmen ab 500 Beschäftigten liegt sie bei 35,0 Prozent.“
Die Vollversammlung ist oberstes Beschlussorgan der IHK und hat eine Legislaturperiode von fünf Jahren. Sie legt die Grundausrichtung der IHK-Arbeit fest und entscheidet über wirtschaftspolitische Positionierungen sowie über IHK-Finanzen und -Beiträge. In der Zusammensetzung der Vollversammlung spiegeln sich die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Gewerbegruppen und die wirtschaftlichen Besonderheiten des Kammerbezirks wider. Jedes IHK-Mitgliedsunternehmen verfügt über eine Stimme – ungeachtet der jeweiligen Größe des Betriebs. Die gewählten Vollversammlungsmitglieder üben ihr Amt ehrenamtlich aus.