Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Klingt auch heute noch superfrisch
Eine Brücke von der Gegenwart in die gloriose Vergangenheit schlägt das MPS-Label mit einer neuen Serie. Musiker wie Til Brönner, Ed Motta, Götz Alsmann oder der Acid-Jazz-Pionier und DJ Gilles Peterson präsentieren ihre Lieblingsalben aus dem Schwarzwälder Label von Hans Georg BrunnerSchwer, mit persönlichen Liner-Notes.
Den Anfang macht Gilles Peterson (BBC, FM4), er stellt die Pianistin Joanne Grauer sowie die Sängerin Lorraine Feather vor. Letztere ist Tochter des Jazzautors und Produzenten Leonard Feather, ihre Patentante keine geringere als Billie Holiday. Lorraine Feather kann grandios singen, ist ebenso als Songschreiberin bekannt geworden. Joanne Grauer aus Kalifornien ist eine ganz Große an den Tasten, egal ob virtuos am Konzertflügel oder groovy am Fender Rhodes Piano. Zudem gilt sie als „Hundeflüsterin“, hat ihr eigenes Label „Dog Lady Music“genannt. Und am Saxofon glänzt Ernie Watts. Aufgenommen wurde 1977 allerdings nicht im legendären Studio in Villingen-Schwenningen, sondern in den Capitol-Studios in Hollywood, anschließend segelte die LP unter MPS-Flagge. Gilles Peterson über „Frog Child“, das letzte Stück auf dieser Wiederveröffentlichung: „Kürzlich habe ich dies in einem Club in Tokio aufgelegt, um fünf Uhr morgens. Es war einer der besten, ekstatischen Momente, die ich letztes Jahr als DJ hatte.“
Hört sich doch spannend an. Ist es auch. (bgw)
Joanne Grauer introducing Lorraine Feather, MPS Records, Vertrieb Edel.