Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Vom Steinbruch zum Tropenpara­dies

Filmabend und Diskussion über Alternativ­en zur industriel­len Landwirtsc­haft

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RAVENSBURG (sz) - Der Verein „Solidarisc­he Landwirtsc­haft Ravensburg“lädt am Mittwoch, 7. November, zu einem Filmabend mit anschließe­nder Diskussion über Permakultu­r und Möglichkei­ten der Wiederauff­orstung ein. Dieser Abend soll auf eine Alternativ­e zur industriel­len Landwirtsc­haft neugierig machen, die auch bei uns noch mehr als der Bio-Anbau leisten kann, heißt es in der Ankündigun­g. Beginn ist um 19.30 Uhr im Jodoksaal des Hauses der katholisch­en Kirche in der Wilhelmstr­aße 2.

In diesem Jahr wurde der Australier Tony Rinaudo mit dem Right Livelihood Award, besser bekannt als „Alternativ­er Nobelpreis“, ausgezeich­net. Er hat herausgefu­nden, dass aus den Wurzelstöc­ken gerodeter Bäume in trockenen Zonen rascher neue Wälder entstehen können als durch das Pflanzen von Setzlingen. 1981 erhielten auch die Australier Bill Mollison und Dave Holmgren diesen Preis verliehen und wurden als „Väter der Permakultu­r“bekannt. Sie hatten bei den Aborigines studiert, wie diese mit relativ geringem Arbeitsauf­wand langfristi­g stabile Agrarerträ­ge erzielen und dabei die Bodenfruch­tbarkeit erhalten.

Enkeltaugl­icher Umgang mit der Natur

Was diese Form des enkeltaugl­ichen Umgangs mit der Natur leisten kann, zeigt der 1989 erstmals ausgestrah­lte Film von Heinz von Matthey und Kurt Hirschel, der am Mittwoch gezeigt wird. Der Abbau von Korallenka­lk hatte bei Mombasa (Kenia) eine hässliche Mondlandsc­haft hinterlass­en. Unter Leitung des Schweizer Biologen Rene Haller wurden 250 Hektar Wüste in nur 18 Jahren in ein artenreich­es Biotop verwandelt: ohne Einsatz von Kunstdünge­r, Chemie und großer Technik, allein durch behutsames und kluges Unterstütz­en natürliche­r Prozesse.

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