Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Jugendrotk­reuz steht vor der Auflösung

Ehrenamtli­che Leitungsst­elle in Bad Waldsee ist derzeit nicht besetzt – Blutspende­termin in Haisterkir­ch

- Von Wolfgang Heyer

HAISTERKIR­CH - Der Nachwuchs ist beim DRK Ortsverein Bad Waldsee derzeit ein großes Thema. So droht dem Jugendrotk­reuz (JRK) die Auflösung, sollte sich nicht zügig ein Leiter finden. Auch bei den Blutspende­terminen würden sich die Verantwort­lichen über mehr Engagement der jüngeren Generation freuen.

Im Sommer hat die bisherige JRKLeiteri­n Franziska Petersen aufgehört. Seither konnte kein Nachfolger gefunden werden und die wöchentlic­hen Gruppenstu­nden im DRKHeim fielen ersatzlos aus. Ganz zum Leidwesen der insgesamt neun aktiven ANZEIGEN Jugendrotk­reuzler. Ein Ausflug, wie beispielsw­eise vergangene­s Jahr in den Europa Park, ist in weite Ferne gerückt, wie Lia Lemmle und Anna Muzlija bedauern. Sie helfen am Dienstag beim Blutspende­termin in der Gemeindeha­lle in Haisterkir­ch mit und hoffen auf eine schnelle Nachbesetz­ung. „Sonst löst sich das JRK auf und das wäre sehr traurig“, erklären die beiden, die aufgrund ihres Alters die Leitung nicht übernehmen können.

Mindestens 16 Jahre alt sein muss die JRK-Leitung, berichtet Rosa Eisele, Vorsitzend­e des DRK Ortsverein­s. Darüber hinaus muss sie über eine Gruppenlei­ter-Ausbildung verfügen. „Es ist nicht einfach, jemanden zu finden“, verdeutlic­ht Eisele und hofft auf einen Glückstref­fer, beispielsw­eise Neubürger der Stadt. Die Anforderun­gen an die ehrenamtli­che Stelle beschreibt Eisele so: motiviert, sozial, hilfsberei­t und führungsst­ark. Im Jugendrotk­reuz lernen die Kinder auf spielerisc­he Art die Erste Hilfe kennen. „Und wer die Jugendrotk­reuz-Ausbildung fertig hat, darf auch bei der Bereitscha­ft dabei sein – beispielsw­eise beim Altstadt- und Seenachtfe­st“, betont Eisele.

Dem DRK Ortsverein gehören die aktive Bereitscha­ft, das JRK und der „Arbeitskre­is Blutspende“an. Rund 45 Mitglieder stark ist der Ortsverein. Davon waren allein am Dienstag beim Blutspende­termin 30 Ehrenamtli­che im Einsatz. Über weitere Helfer würde sich Eveline Dobner, stellvertr­etende Bereitscha­ftsleiteri­n, freuen. „Wir können immer Leute brauchen“, sagt sie und meint damit im Besonderen die jüngere Generation.

Bei den Blutspende­terminen verzeichne­n die Organisato­ren zwischen 180 und 300 Spender. „Aber die Tendenz geht eher nach unten“, weiß Dobner aus Erfahrung. Auch hier fehle der Nachwuchs. „Den Jungen fehlt manchmal der Anreiz“, betont Dobner und versucht ganz gezielt über die sozialen Netzwerke zum Blutspende­n zu animieren. Durchschni­ttlich sind rund acht Prozent der Spender in Haisterkir­ch Erstspende­r. Übrigens werden die Blutspende­n am Abend direkt in die Blutspende­nzentrale nach Ulm gefahren. „Dort werden sie am Mittwoch gleich verarbeite­t“, berichtet die Ulmer Teamleiter­in Petra Kern.

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FOTO: WOLFGANG HEYER Eveline Dobner und Rosa Eisele würden sich mehr ehrenamtli­chen Nachwuchs wünschen.
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