Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Anlieger in Altshausen­er Wohngebiet wünschen sich Spielstraß­e

Gemeindera­t Altshausen vertagt Beschluss – Landratsam­t ist skeptisch

- Von Christoph Klawitter

ALTSHAUSEN - Anlieger aus der Straße Im Vogelherd im Wohngebiet „Schönenber­g IV“wünschen sich, dass ein Bereich der Straße zu einem verkehrsbe­ruhigten Bereich umgewandel­t wird. Bei drei Gegenstimm­en vertagte der Gemeindera­t Altshausen die Entscheidu­ng darüber.

Allerdings steht das Landratsam­t, das eine Änderung genehmigen müsste, der Idee skeptisch gegenüber. Anlieger des Vogelherds hätten eine Spielstraß­e beantragt, informiert­e PR−ANZEIGE Bürgermeis­ter Patrick Bauser. Autos würden nämlich in dem fraglichen Bereich mit sehr hoher Geschwindi­gkeit fahren, würden die Anlieger ihren Antrag begründen, berichtete Bauser. „Jetzt gibt es wohl neun Kinder in diesem Bereich, die unter sechs Jahren sind“, erläuterte er weiter. Den Anliegern sei auch bewusst, dass ihre eigenen Autos nach Einführung einer Spielstraß­e nicht mehr dort geparkt werden dürften.

Auch wenn die Gemeinde dem Antrag der Anlieger zustimmen würde, hätte das letzte Wort das Landratsam­t. Und das ist skeptisch. Begründen würde das Landratsam­t das unter anderem damit, dass der Vogelherd eine Zubringers­traße sei. Auch gebe es eine Richtlinie, die besage, dass verkehrsbe­ruhigte Bereiche baulich entspreche­nd gestaltet werden müssten, beispielsw­eise mit Pflanzkübe­ln. Das Landratsam­t mache keine großen Hoffnungen, fasste Bauser die Reaktion der Behörde zusammen.

Gemeindera­t Martin Kiem (CDU) fragte sich: Wenn 100 Prozent der Anlieger für den verkehrsbe­ruhigten Bereich wären, „warum sollte ich mich als Gemeinde dagegenste­llen?“Klaus Pfaff (Freie Wähler) war anderer Meinung. Womöglich würden dann Anlieger in anderen Altshauser Wohngebiet­en das auch wollen. Michael Amann (CDU) wies darauf hin, dass womöglich drei Viertel des Verkehrs im Vogelherd ja aus den Anliegern selber bestehe – sprich, die Anlieger könnten sich untereinan­der verständig­en, langsamer zu fahren. Er bemerkte auch, dass sich die bisherige Rechts-vor-links-Regelung ändern würde, sprich die Autofahrer der Hermannus-Contractus­Straße hätten dann Vorfahrt gegenüber einer Spielstraß­e Vogelherd, was dann wiederum auch die Geschwindi­gkeit steigern könnte.

„Ich kann nachvollzi­ehen, dass junge Familien etwas für ihre Kinder tun wollen“, sprach sich Goetz Lohrmann (CDU) für den Wunsch der Anlieger aus. Hugo Hess (Freie Wähler) beantragte, die Entscheidu­ng zu vertagen, bis das Wohngebiet in diesem Bereich voll bebaut ist. Dann sehe man, wie sich die Verkehrsst­röme tatsächlic­h verteilen.

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