Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Anlieger in Altshausener Wohngebiet wünschen sich Spielstraße
Gemeinderat Altshausen vertagt Beschluss – Landratsamt ist skeptisch
ALTSHAUSEN - Anlieger aus der Straße Im Vogelherd im Wohngebiet „Schönenberg IV“wünschen sich, dass ein Bereich der Straße zu einem verkehrsberuhigten Bereich umgewandelt wird. Bei drei Gegenstimmen vertagte der Gemeinderat Altshausen die Entscheidung darüber.
Allerdings steht das Landratsamt, das eine Änderung genehmigen müsste, der Idee skeptisch gegenüber. Anlieger des Vogelherds hätten eine Spielstraße beantragt, informierte PR−ANZEIGE Bürgermeister Patrick Bauser. Autos würden nämlich in dem fraglichen Bereich mit sehr hoher Geschwindigkeit fahren, würden die Anlieger ihren Antrag begründen, berichtete Bauser. „Jetzt gibt es wohl neun Kinder in diesem Bereich, die unter sechs Jahren sind“, erläuterte er weiter. Den Anliegern sei auch bewusst, dass ihre eigenen Autos nach Einführung einer Spielstraße nicht mehr dort geparkt werden dürften.
Auch wenn die Gemeinde dem Antrag der Anlieger zustimmen würde, hätte das letzte Wort das Landratsamt. Und das ist skeptisch. Begründen würde das Landratsamt das unter anderem damit, dass der Vogelherd eine Zubringerstraße sei. Auch gebe es eine Richtlinie, die besage, dass verkehrsberuhigte Bereiche baulich entsprechend gestaltet werden müssten, beispielsweise mit Pflanzkübeln. Das Landratsamt mache keine großen Hoffnungen, fasste Bauser die Reaktion der Behörde zusammen.
Gemeinderat Martin Kiem (CDU) fragte sich: Wenn 100 Prozent der Anlieger für den verkehrsberuhigten Bereich wären, „warum sollte ich mich als Gemeinde dagegenstellen?“Klaus Pfaff (Freie Wähler) war anderer Meinung. Womöglich würden dann Anlieger in anderen Altshauser Wohngebieten das auch wollen. Michael Amann (CDU) wies darauf hin, dass womöglich drei Viertel des Verkehrs im Vogelherd ja aus den Anliegern selber bestehe – sprich, die Anlieger könnten sich untereinander verständigen, langsamer zu fahren. Er bemerkte auch, dass sich die bisherige Rechts-vor-links-Regelung ändern würde, sprich die Autofahrer der Hermannus-ContractusStraße hätten dann Vorfahrt gegenüber einer Spielstraße Vogelherd, was dann wiederum auch die Geschwindigkeit steigern könnte.
„Ich kann nachvollziehen, dass junge Familien etwas für ihre Kinder tun wollen“, sprach sich Goetz Lohrmann (CDU) für den Wunsch der Anlieger aus. Hugo Hess (Freie Wähler) beantragte, die Entscheidung zu vertagen, bis das Wohngebiet in diesem Bereich voll bebaut ist. Dann sehe man, wie sich die Verkehrsströme tatsächlich verteilen.