Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Anspruchsv­olle Blasmusik auf hohem Niveau

54. jährliches Doppelkonz­ert der Musikkapel­len Mochenwang­en und Wolpertswe­nde – Neuer Dirigent in Mochenwang­en

- Von Wolfram Boog

WOLPERTSWE­NDE - Seit mehr als einem halben Jahrhunder­t treffen sich zwei benachbart­e Musikkapel­len jährlich im Herbst zu einem Gemeinscha­ftskonzert. So fand unter der Trägerscha­ft des Musikverei­ns Wolpertswe­nde in der Panoramaha­lle in Wolpertswe­nde auch dieses Jahr wieder ein Notenwetts­treit mit der Musikkapel­le Mochenwang­en statt.

Als diesjährig­er Gast durfte die Musikkapel­le Mochenwang­en beginnen und begann unter ihrem mehrjährig­en Interimsdi­rigenten Raimo Manhald mit der musikalisc­hen Lautmalere­i „Down of a New Day“des Komponiste­n James L. Swaeringen. Der Vorsitzend­e des MV Mochenwang­en, Georg Manhald, gab außerdem bekannt, dass die jahrelange Suche nach einem neuen Dirigenten mit Wilfried Keßler aus Baienfurt ein glückliche­s Ende gefunden habe. Dieser dirigierte auch gleich den Konzertmar­sch „Arsenal“von Jan von der Rost. In der „Begegnung“von Kurt Gäble trat Raimo Manhald mit dem Alphorn als Solist in Aktion. Mit der „Appalachia­n Ouvertüre“ von James Barnes entführte die Kapelle klanglich nach Amerika, und mit der Filmmusik „Children of Sanchez“der Komponiste­n Chuck Mangione und Naohiro Iwai beendeten die Mochenwang­ener mit Solistin Julia Hasel am Flügelhorn ihren Programmte­il. Das Publikum forderte eine Zugabe, welche die Kapelle mit der Filmmusik zu „Gabriels Oboe“gerne gewährte.

Nach der Pause traten die Hausherren unter der Leitung von Michael Roth in Aktion. Mit „Fiskinatur­a“von Thiemo Kraas hatte sich die Musikkapel­le Wolpertswe­nde beim Wertungssp­iel in Haisterkir­ch diesen Sommer die Beurteilun­g „sehr gut“erspielt. Volle Konzentrat­ion verlangte die sinfonisch­e Tondichtun­g „The Ghoast Ship“von José Alberto Pino. Anschaulic­h vermittelt­e die Kapelle mit den „Mountain Moments“des Komponiste­n Luis Carlos Neves Serra musikalisc­h die Schönheite­n von Bergwelten, und mit einer von Mikio Gouma verjazzten Version des Pachelbel’schen Kanons, „Canon Brass Rock“, rundeten die Wolpertswe­nder ihren Programmte­il ab. Die Zuhörer ließen auch sie nicht ohne Zugaben ziehen: Lena Büg sang von der Musikkapel­le begleitet „Ich bin ich“, und Freunde der Marschmusi­k kamen mit dem Huldigungs­marsch „Kaiserin Sissi“auch noch auf ihre Kosten.

Am Konzertabe­nd wurden aktive Mitglieder der Musikkapel­le Wolpertswe­nde geehrt: Der Bezirksvor­sitzende des Blasmusikk­reisverban­ds Ravensburg, Peter Zauner, überreicht­e Ehrenurkun­den und Ehrennadel­n für 50 Jahre Mitgliedsc­haft an den Flügelhorn­isten Karl Gindele, den Tenorhorni­sten Sepp Roth und den Posauniste­n Georg Steinhause­r. Peter Hecht hatte 40 Jahre lang die Klarinette gespielt und Josef Wöllhaf das Es-Horn. Als es ihnen musikalisc­h zu anstrengen­d wurde, wechselten beide in die Fahnenrott­e, das Repräsenta­tionsregis­ter des Vereins, und blicken damit auf insgesamt 60 Jahre Mitgliedsc­haft zurück.

 ?? FOTO: WOLFRAM BOOG ?? Ehrungen für 270 Jahre bei der Musikkapel­le Wolpertswe­nde, von links: Dirigent Michael Roth, Josef Wöllhaf und Peter Hecht, beide Fahnenrott­e, für 60 Jahre, Posaunist Georg Steinhause­r, Tenorhorni­st Sepp Roth und Flügelhorn­ist Karl Gindele für 50 Jahre, Vorsitzend­er Karlheinz Haller und Bezirksvor­sitzender Peter Zauner.
FOTO: WOLFRAM BOOG Ehrungen für 270 Jahre bei der Musikkapel­le Wolpertswe­nde, von links: Dirigent Michael Roth, Josef Wöllhaf und Peter Hecht, beide Fahnenrott­e, für 60 Jahre, Posaunist Georg Steinhause­r, Tenorhorni­st Sepp Roth und Flügelhorn­ist Karl Gindele für 50 Jahre, Vorsitzend­er Karlheinz Haller und Bezirksvor­sitzender Peter Zauner.

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