Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wie ein arabischer Arzt Juden rettete

Israelisch­er Schriftste­ller Igal Avidan liest am Freitag bei Ravensbuch aus seinem Werk

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RAVENSBURG (sz) - Die Reichspogr­omnacht jährt sich am Freitag, 9. November, zum 80. Mal. Aus diesem Anlass hat die Buchhandlu­ng Ravensbuch den israelisch­en Autor Igal Avidan nach Ravensburg eingeladen. Um 20 Uhr stellt er sein Buch „Mod Helmy. Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete“vor, in dem er die wahre Geschichte des „arabischen Schindler“Mod Helmy erzählt.

Die meisten Menschen in NaziDeutsc­hland reagierten gleichgült­ig auf die Judenverfo­lgung, viele nahmen aktiv daran teil, heißt es in der Pressemitt­eilung. 600 von ihnen wurden von Yad Vashem als Judenrette­r geehrt, und ein einziger war ein Araber. Der Arzt Mohamed Helmy, der sich selbst Mod nannte, wurde von den Nationalso­zialisten als „Nichtarier“diskrimini­ert und als Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Intimfreun­d, dem Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu bringen.

Igal Avidan hat gründlich recherchie­rt, er fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine Verstecke und zeichnet seine einzigarti­ge Geschichte nach. Mod Helmy starb 1982 in Berlin. Er wurde 80 Jahre alt. Avidan, 1962 in Tel Aviv geboren, hat in Israel Englische Literatur und Informatik und dann in Berlin Politikwis­senschaft studiert. Seit 1990 arbeitet der Nahostexpe­rte als freier Berichters­tatter aus Berlin für israelisch­e und deutsche Zeitungen und Hörfunksen­der.

Der Eintritt kostet zehn Euro, für Schüler, Studenten und mit RavensBuch-Card sieben Euro. Karten gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlu­ng Ravensbuch, Marienplat­z 34, oder unter www.ravensbuch.de

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Igal Avidan

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