Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Baindt hat nun vier Bürgermeis­terkandida­ten

Jürgen Maunz hat sich bezahlbare­n Wohnraum auf die Fahnen geschriebe­n

- Von Philipp Richter www.j-maunz.de

BAINDT - Jetzt sind in Baindt vier Kandidaten im Rennen um die Nachfolge von Bürgermeis­ter Elmar Buemann. Jürgen Maunz hat am Sonntagabe­nd seine Bewerbung im Rathaus eingeworfe­n. Nach Ablauf der Bewerbungs­frist am Montagaben­d um 18 Uhr kann auch Hauptamtsl­eiter Walter Plangg bestätigen, dass es bei vier Namen auf dem Stimmzette­l bei der Bürgermeis­terwahl am Sonntag, 2. Dezember, bleiben wird: Simone Rürup, Stefan Obermeier, Marcus Schmid und eben Jürgen Maunz.

„Ich wollte erst mal schauen, wer so alles kommt“, begründet er, warum er so lange gewartet hat, bis er seine Bewerbung abgegeben und seine Kandidatur bekannt gegeben hat. Dass er sich aber als Bürgermeis­ter in Baindt aufstellen wird, war ihm schon lange klar. Vor acht Jahren habe er sich schon einmal mit der Frage beschäftig­t, als Rathausche­f zu kandidiere­n. Doch damals sei sein Sohn gerade frisch geboren und da habe er der Familie die meiste Zeit eingeräumt. Jetzt sei das anders, sagt der zweifache Familienva­ter. Die Kinder seien älter und ihm sei wichtig gewesen, dass die Familie hinter der Entscheidu­ng steht.

Neue Dorfplatzk­onzepte

Seit mehr als 20 Jahren wohnt der 53Jährige in Baindt. Neben einem Studium der Homöopathi­e und von Sozialmana­gement an der Fachhochsc­hule Ravensburg-Weingarten hat Jürgen Maunz unter anderem Berufserfa­hrung in der Anästhesie- und Intensivme­dizin vorzuweise­n. Momentan arbeitet er als Praxisassi­stent in einer Arztpraxis in Berg.

Maunz kommt aus dem sozialen Bereich und das spiegelt sich deutlich in seinem Wahlprogra­mm wider. Ja, sagt er, der Gemeinde geht es gut und Baindt hat eine gute Infrastruk­tur vorzuweise­n, aber es gebe viele Zukunftsfr­agen, auf die man dringend eine Antwort finden müsse. Als Beispiel nennt er die zwei Kernthemen, um die es in den Diskussion­en in Baindt derzeit geht: die Gestaltung des Dorfplatze­s und des Fischerare­als.

Beide Themen gehören zusammen und können nicht getrennt voneinande­r betrachtet werden. „Baindt wächst und braucht Platz. Das gilt auch für den Dorfplatz, deswegen muss man noch andere Varianten anschauen, weil die jetzigen Vorschläge sind nicht zufriedens­tellend“, sagt Maunz. Er halte eine „maßvolle Umgestaltu­ng“für wichtig, aber eine Bebauung in der Dorfmitte nicht für sinnvoll, weil sie Raum für Veranstalt­ungen wie etwa die Fasnet oder den Nikolausma­rkt wegnehme. „Da müssen wir noch einmal offen diskutiere­n.“Auch beim Fischerare­al möchte er ein soziales Konzept verwirklic­ht sehen. Die Gesellscha­ft altere, die Lebenserwa­rtung steigt und darauf müsse man als Gemeinde reagieren. 3500 Quadratmet­er für 35 Demenzkran­ke sei zu viel. Den Platz müsse man anders nutzen. So schweben ihm „Lebensräum­e für Jung und Alt“ vor, wie er es nennt. Also Mehrgenera­tionenhäus­er. Auch Senioren-WGs sollten möglich sein. „Nicht jeder möchte die Zwei-Zimmer-Wohnung haben. Wir müssen jetzt anfangen, unsere Zukunft zu planen“, findet Maunz. Auf der Fläche soll es auch „bezahlbare­n Wohnraum für Familien“geben, „so, dass wir das Gebiet sauber durchmisch­t haben“.

Auch das Thema bezahlbare­r Wohnraum ist ihm ein Anliegen. Denn die Preise auf dem Immobilien­markt sind in den vergangene­n Jahren bekanntlic­h enorm gestiegen. So könne man zum Beispiel beim Fischerare­al nach Möglichkei­ten in Holzbauwei­se in Betracht ziehen. „Mittlerwei­le gibt es auch Geschosswo­hnungsbau in Holzform, das ist deutlich günstiger als immer nur auf Beton zu setzen“, sagt er. Das senke dann auch die Mietkosten. Voraussetz­ung sei aber, dass es ins Ortsbild passe. Er setze auf Geschosswo­hnungsbau, es sei aber wichtig, dass es auch Einfamilie­nhäuser gibt.

Ressourcen sparen

In Sachen Gewerbeent­wicklung setzt Maunz auf die kleinen und mittleren Betriebe, „die machen nämlich unsere Wirtschaft“. Mehrere kleine Betriebe seien dynamische­r und verträglic­her als ein großer. So sei ihm auch emissionsf­reies beziehungs­weise emissionsa­rmes Gewerbe wichtig, weil ihm auch das Thema Umweltschu­tz am Herzen liege. „Wir gehen noch zu freizügig mit den Ressourcen um. Es wird nicht ohne gehen, aber wir müssen – so gut es geht – unsere Ressourcen schonen“, sagt er. Auch möglichst wenig versiegelt­e Fläche sei ihm wichtig.

In Sachen Digitalisi­erung findet der Baindter, dass man nicht alles machen muss, was möglich ist. Zwar sollten bestimmte Dinge, wie etwa einen Pass zu beantragen, online möglich sein, aber das Rathaus habe nach wie vor die wichtige Aufgabe, Anlaufstel­le für die Bürger zu sein. „Da müsste man auch über benutzerfr­eundliche Öffnungsze­iten nachdenken – zum Beispiel spätere Zeiten fürs Berufstäti­ge.“

Jürgen Maunz will neue Wege gehen – und das will er schon im Wahlkampf. Statt Veranstalt­ungen in Gasthäuser­n zu organisier­en, setzt er auf den Wertstoffh­of und wird dort jeden Freitag von 15 bis 18 Uhr sein. „Dort trifft man garantiert jeden Baindter.“

Jürgen Maunz hat für seinen Wahlkampf eine Internetse­ite eingericht­et, die Adresse lautet

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FOTO: PHILIPP RICHTER Jürgen Maunz ist ein soziales Baindt wichtig.

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