Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Breitbandv­ersorgung nur im Berger Innenberei­ch gut ausgestatt­et

„Großer Handlungsb­edarf“in den Außenberei­chen

- Von Peter Engelhardt

BERG - Während das Breitbandv­ersorgungs­netz im Innenberei­ch der 4500-Seelen-Gemeinde Berg „gut ausgestatt­et“ist, wie Bürgermeis­ter Helmut Grieb im Gemeindera­t betont hat, gibt es bei der Versorgung der Außenberei­che den Worten von Hauptamtsl­eiter Matthias Kienle zufolge „sehr großen Handlungsb­edarf “.

Kienle bezeichnet­e 132 Haushalte in den Außenberei­chen als derzeit unterverso­rgt. Dort werden oftmals Bandbreite­n von nicht mehr als zwei Megabit erreicht. Aufgrund der topografis­chen Lage sei, so heißt es seitens der Verwaltung, vielerorts auch eine Funklösung nicht realisierb­ar beziehungs­weise stelle keine Verbesseru­ng dar. Einer groben Kostenschä­tzung aus dem vergangene­n Jahr zufolge schlüge der Vollausbau in der Gesamtgeme­inde mit ihren 55 Ortsteilen mit 7,7 Millionen Euro zu Buche. Aufgrund der allgemeine­n Baukostene­ntwicklung dürfte dieser Betrag zwischenze­itlich „um einiges angestiege­n sein“.

Unsicherhe­it besteht derzeit, was die Förderung von Verbesseru­ngsmaßnahm­en durch Bund und Land betrifft. Aus diesem Grund hat die Ortsverwal­tung in Absprache mit dem Breitbandv­ersorgungs­verband die Firma Geo-Data beauftragt, ein Gutachten über Möglichkei­ten zu erstellen, die Ortsteile im Außenberei­ch mit schnellem Internet (Funklösung­en inbegriffe­n) zu versorgen. Das 5600 Euro kostende Gutachten soll im Frühjahr 2019 vorliegen. Zur Finanzieru­ng möglicher Maßnahmen sollen in die Haushaltse­ntwürfe der kommenden Jahre Mittel eingestell­t werden.

Keinen Zweifel daran, dass die Zukunft dem Glasfaser gehört, ließ Ortsbaumei­ster Joachim Schneider. Oliver Spieß, Bürgermeis­ter von Fronreute und Vorsitzend­er im Zweckverba­nd Breitbandv­ersorgung im Landkreis Ravensburg, hatte sich schon im September in einem Gespräch mit der Berger Ortsverwal­tung „sehr eindeutig“für einen künftigen Ausbau der Glasfaserl­eerrohre durch die Gemeinde ausgesproc­hen.

In der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts ermunterte Spieß nun das Gremium, beim Ausbau der Breitbandv­ersorgung im Innenberei­ch der Gemeinde den Weg des Zweckverba­ndes zu beschreite­n. Dieser Meinung schlossen sich Bürgermeis­ter Grieb („gemeinsam sind wir stärker“) und der Gemeindera­t mit seiner Entscheidu­ng an, im Innenberei­ch der Ortschaft den künftigen Ausbau mit Glasfaseri­nfrastrukt­ur durch die Gemeinde selbst vorzunehme­n.

Den Nachteilen dieses Konzepts – beispielsw­eise Kosten für die Gemeinde im Vorgriff, zeitlicher Mehraufwan­d durch Planung und Ausführung sowie mögliche Beschädigu­ng der Leerrohre durch andere Gewerke – stellt die Ortsverwal­tung höher eingeschät­zten Vorteilen gegenüber: unter anderem Mieteinnah­men beim Betrieb des Netzes, den Verbund mit dem weiterhin wachsenden Netz des Verbandes sowie die Betreuung durch den Verband.

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SYMBOLFOTO: DPA Bei der Versorgung der Berger Außenberei­che gibt es „sehr großen Handlungsb­edarf“.

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