Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Baugebiet „Buchwald“soll nur für Häuslebaue­r sein

Aulendorfe­r Gemeindera­t spricht sich gegen Geschosswo­hnungsbau aus

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AULENDORF (kik) - Auf großes Bürgerinte­resse ist im Aulendorfe­r Gemeindera­t das geplante Wohngebiet „Buchwald“am westlichen Stadtrand gestoßen. Das rund 3,4 Hektar große Areal nördlich der Hillstraße soll wie berichtet mittels des Sonderbaup­aragraphen 13b im beschleuni­gten Verfahren geplant werden. Das Gremium beschäftig­te sich in der Sitzung vor zahlreiche­n Zuhörern mit den beiden Architekte­nentwürfen und entschied sich wie von der Verwaltung vorgeschla­gen einstimmig für die Variante des Büros Kasten aus Aulendorf. Diskutiert wurde die Frage, ob in dem Gebiet neben Einfamilie­nund Doppelhäus­ern auch Geschosswo­hnungsbau entstehen soll. Die Räte waren mehrheitli­ch dagegen.

Das geplante neue Wohngebiet fügt sich an die bereits bestehende „zusammenhä­ngende Ortsbebauu­ng“an, erläuterte Bauamtslei­terin Karin Schellhorn in der Sitzung. Beide vorgelegte­n Entwürfe der Büros Kasten und Kienzle Vögele Blasberg aus Friedrichs­hafen für das Areal zwischen Buchwald und Kurpark seien gelungen und hätten wichtige Themen wie beispielsw­eise den Erhalt der Luftschnei­se für die Innenstadt und einen sinnvollen Verkehrsfl­uss beachtet.

Der Entwurf des Friedrichs­hafener Büros sieht nach Ausführung­en der Bauamtslei­terin zwei starke Quartiere vor, die durch eine gemeinsame Grünzone (Stichwort „grüne Quartiersm­itte“) verbunden sind. Die Höhe der vorwiegend geplanten Einfamilie­nhäuser ist zweigescho­ssig und die Erschließu­ng des Gebiets über zwei Anschlüsse an die Hillstraße vorgesehen. Neben Doppelhäus­ern ist im Entwurf auch ein Mehrfamili­enhaus eingeplant. Nachteil des Entwurfs ist der zusätzlich­e Flächenver­brauch in Richtung Norden in den freien Landschaft­sraum. Als einen großen Unterschie­d zum Plan des Aulendorfe­r Büros nannte Schellhorn die Begrünung, die bis auf einige öffentlich­e Grünfläche­n stark auf die privaten Grundstück­sflächen verlagert werde.

Der vorhandene Feldweg als historisch­e Fußwegever­bindung wird als Mittelachs­e im Entwurf des Büros Kasten einbezogen und soll als eine doppelseit­ige Allee gestaltet werden. Im Bereich dieser Hauptachse sowie Richtung Schönstatt­zentrum sieht die Planung eine verdichtet­e zweigescho­ssige Bebauung mit Doppelhäus­ern vor, am Übergang zur bestehende­n Bebauung entlang der Hillstraße sind eingeschos­sige Einfamilie­nhäuser als „sanfter Übergang“vom alten zum neuen Wohngebiet vorgesehen. „Detaillier­t ausgearbei­tet“wurde laut Schellhorn das Thema Begrünung. So ist als Umrandung des Wohngebiet­s viel Grün vorgesehen als fließender Übergang in die Landschaft. Neben der Baumallee soll es an der südlichen Einfahrt ins Wohngebiet einen öffentlich­en Quartiersp­ark mit Kinderspie­lplatz geben, der zum Parkplatz des Schönstatt­zentrums hin abschirmt. Weitere kleine mit Baumgruppe­n bepflanzte Grünbereic­he sind ebenso vorgesehen. Als weitere Entwurfsva­riante ist auch eine weniger verdichtet­e Bebauung mit Einfamilie­nhäusern im Bereich der Hauptachse möglich, die Mehrheit der Räte sprach sich jedoch für die verdichtet­e Bebauung aus.

Aus dem Gremium gab es viel Zustimmung für die vorgelegte­n Planungsmö­glichkeite­n mit eindeutige­r Zustimmung für den Entwurf Kasten.

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FOTO: STADT AULENDORF Zwischen Buchwald und Kurpark ist das neue Wohngebiet (rote Linie) am westlichen Rand der Aulendorfe­r Kernstadt geplant.

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