Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mit Humor und Tiefsinn für den guten Zweck
„7 Schwaben Speaker“, Uli Boettcher und Stiftung der Volksbank Altshausen spenden 9000 Euro
ALTSHAUSEN - Auf 9000 Euro hat die Stiftung der Volksbank Altshausen den Erlös des Benefiz-Abends der „7 Schwaben Speaker“am Montagabend in der Galerie des Altshauser Schlosses aufgerundet. Gemeinsam mit dem Zusammenschluss der gefragten Vortragsredner unterstützt sie so drei regionale Projekte.
Auf einen gelungenen Abend kann der Altshauser Thomas Strobel, Vorsitzender des Vereins „7 Schwaben Speaker“, am Montag zurückblicken. Der Chef von TS-Events macht seit 2015 die Organisation der „7 Schwaben Speaker“und liebäugelte schon länger mit dem Gedanken eines Auftritts in der Region, fand in der Volksbankstiftung den idealen Partner. Denn die sollte den Erlös aus den Eintrittsgeldern erhalten und wiederum für gute Zwecke spenden. „Der Besucher kann Tipps und Erkenntnisse mitnehmen und tut mit dem Eintrittsgeld etwas für den guten Zweck“, hatte Strobel im Vorfeld versprochen und sein Wort gehalten. 4909 Euro waren auch dank Unterstützung einer Spende des Altshauser Gewerbevereins am Montagabend zusammengekommen. Diesen Betrag rundete die Volksbankstiftung auf 9000 Euro auf, damit jedes der drei Projekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche 3000 Euro erhält. Die Leopoldschule in Altshausen plant damit ein Zirkusprojekt, das Kinderheim St. Johann in Wilhelmsdorf-Zußdorf mit der Schule möchte spezielle Schlitten für Winterausflüge anschaffen und die Heimsonderschule Haslachmühle Spielgeräte.
Rund 200 Gäste hatten sich Karten für die ausverkaufte Veranstaltung gesichert und konnten einen unterhaltsamen und erhellenden Abend genießen. Mut zur Veränderung machte die Diplom-Psychologin Tanja Köhler. Die 50-Jährige berichtete von den Hürden, auf die sie mit dem Wunsch traf, Dudelsackspielen zu erlernen. „Denn das ist teuer und zeitintensiv, die Lehrer wachsen auch nicht gerade an Apfelbäumen“, erzählte Köhler. Als aber dennoch alle Hürden überwunden waren, blieb nur noch eines: Es auch zu tun.
Wie Fettnäpfchen in der Kommunikation umgangen werden könnten, zeigte die Beraterin Denise Maurer mit viel Witz und Charme. Ob richtiger Händedruck, Erscheinungsbild oder Körperhaltung. Kurzweilig machte sie dem Publikum unmissverständlich klar: Körpersprache kann nicht dauerhaft lügen.
Als Special Guest stand der Kabarettist Uli Boettcher am Montagabend mit auf der Bühne. Der hatte nicht nur aufgrund seines steigenden Alters allen Grund zum Jammern. Sondern auch, weil er direkt im Anschluss an die Kommunikationsexpertin Maurer vor das Publikum treten musste. „Jetzt beäugen mich doch alle ganz besonders“, lamentierte Boettcher.
Für die erkrankte Christiane NillTheobald sprang kurzfristig der Auszeitexperte Olaf Hofmann ein. Der hatte gemeinsam mit seiner Frau die Jobs gekündigt, um ein Jahr in Kanada zu leben und der Natur näher zu sein. Heute weiß er: So weit muss der Weg gar nicht sein, um draußen Kraft zu tanken. „Der Aufenthalt in der Natur macht gesund, gelassen und glücklich“, ermunterte Hofmann die Zuhörer, öfter vor die Tür zu gehen.
Probleme mit Kreativität lösen
Gedankenroutinen verlassen und Kreativität aktivieren: Das ist für Nils Bäumer einer der wichtigsten Lösungsansätze. „Denn wir sind in Deutschland problem- und schuldfixiert. Wir glauben immer, wenn wir den Schuldigen finden und entfernen, dann ist das Problem gelöst. Das stimmt aber oft nicht“, sagte Bäumer. Stattdessen müsse ein kreativer Ideenprozess beginnen, um eine tatsächliche Weiterentwicklung zu schaffen.
Die Gruppe „7 Schwaben Speaker“entstand 2013 spontan durch eine Idee der Rednerin Tanja Köhler nach einer Veranstaltung in Stuttgart. Die Gruppe macht seitdem regelmäßig BenefizVeranstaltungen. Anfangs bestand die Gruppe aus sieben Rednern. Das sprengte aber vor allem den Zeitrahmen bei Auftritten. Nach ein paar Jahren orientierten sich manche Redner beruflich um und verließen die Gruppe. Mittlerweile treten vier Redner auf, Markus Paul aus Spaichingen moderiert und hinter der Bühne kümmern sich Thomas Strobel um die Organisation und die Siebte im Bunde, Sandra Schneider, um das Make-up.