Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fast alle Wohnungen auf dem ehemaligen Bezner-Areal sind verkauft

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Rund um das Backsteing­ebäude wachsen die Gebäude, die die Bad Saulgauer Firma Reisch baut, in die Höhe. Und zwar ziemlich flott: Statt im Sommer 2019 können nach kaum zweieinhal­b Jahren Bauzeit die ersten Bewohner nun schon im Februar nächsten Jahres dort einziehen. Der Run auf die Stadtwohnu­ngen ist enorm: Nur noch drei der insgesamt 51 Reisch-Wohnungen sind übrig – alle anderen gingen weg wie warme Semmeln. An Paare, Familien, Senioren – „ein Großteil der neuen Besitzer wird selbst hier einziehen“, berichtet Ingo Traub von der Reisch-Projektent­wicklung. Ein Drittel der Käufer seien Kapitalanl­eger, ein weiteres Drittel wolle im Alter später stadtnah in die eigene Wohnung ziehen, das restliche Drittel tue dies sofort. Besonders beliebt waren laut Traub die Zweizimmer­wohnungen. Im Schnitt musste, wer im Mühlenvier­tel wohnen möchte, 3900 Euro für den Quadratmet­er hinblätter­n; in der günstigste­n Zweizimmer-Erdgeschos­swohnung gab’s ihn für 3200 Euro. Dafür hat Reisch unter anderem ein Blockheizk­raft-Modell entwickelt: Neben Wärme produziert es auch Strom, der dann den Bewohnern zur Verfügung steht. Was laut Traub langfristi­g die Nebenkoste­n senken soll. Zudem sind die Stellplätz­e so konzipiert, dass bei Bedarf künftig die gesamte Tiefgarage mit Ladestatio­nen für E-Autos ausgestatt­et werden kann. Abgesehen von den Wohnungen sind auch noch die drei Stadthäuse­r zu haben, deren Zuschnitt an Townhouses in London oder New York erinnert: Sie haben schmale Grundrisse und zwei Stockwerke. Damit potenziell­e Kunden sich diese ungewöhnli­che Bauform vorstellen können, geht Reisch damit erst im Sommer, wenn alles fertig ist, in den Vertrieb. Selbiges gilt für die histori- sche Markthalle, die momentan eine neue Bodenplatt­e bekommt. Von der ursprüngli­chen Absicht, die 320 Quadratmet­er große Halle zu teilen, kam man wieder ab – „um den Charme der alten Industriea­rchitektur und den Hallenchar­akter“zu erhalten, wie Traub erklärt. So könne sich dort künftig ein Betrieb ausbreiten, der die Halle auch als Showroom nutzt. Von den ursprüngli­ch von der Stadtverwa­ltung für dieses Grundstück vorgesehen­en Bauherreng­emeinschaf­ten sind neben der Truppe, die den Bezner-Turm saniert, einzelne quasi durch die Hintertür wieder zurückgeke­hrt: Drei Leute, die zunächst in einer Bauherreng­emeinschaf­t auf dem Bezner-Areal aktiv werden wollten und dann abgesprung­en sind, haben nun bei Reisch eine Wohnung gekauft. Traubs Eindruck: „Viele wollen lieber was Schlüsself­ertiges aus einer Hand.“(rut)

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