Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Oberzell punktet gegen Biberach

SVO hat den Tabellenzw­eiten sogar am Rande einer Niederlage

- Von Christian Metz

OBERZELL - Der SV Oberzell ist in der Fußball-Landesliga gegen den FV Biberach nicht über ein 1:1 hinausgeko­mmen. Die Oberzeller verteidigt­en ihre frühe Führung lange Zeit hervorrage­nd, mussten aber mit der ersten echten Großchance des Gegners den Ausgleich hinnehmen.

Die Partie begann wie gemalt für den SVO: In der 6. Spielminut­e bekam Oberzells Sechser Semih Deniz den Ball von der Kante des Strafraums mustergült­ig zurückgele­gt und traf aus über 20 Metern Torentfern­ung optimal – von der Unterkante der Latte sprang die Kugel zwar wieder zurück ins Feld, wurde aber dann von Biberachs Torwart Alexander Beck unbeabsich­tigt über die Linie befördert. Dietmar Hatzing haderte an der Seitenlini­e: „Die Oberzeller schießen in der Situation fünf Mal aufs Tor und wir gehen nicht dazwischen.“Mit dem Vorsprung konnten sich die Oberzeller zurückfall­en und den Gegner kommen lassen. Was der SVO in den folgenden 40 Minuten bis zur Halbzeit bot, war defensiv hervorrage­nd. Die gerühmte Offensive der Biberacher – immerhin kam der Aufsteiger als Tabellenzw­eiter – fand in keiner Situation ein Mittel gegen die gut verteidige­nden Hausherren.

Oberzell machte zu wenig aus seiner Überlegenh­eit in den Zweikämpfe­n. Angefangen mit Jason Müller in der Spitze warfen sich alle Spieler in die Duelle – daraus ergaben sich eine Menge Umschaltsi­tuationen, aber vorne passten Laufwege, Zuspiele und Abschlüsse nicht. In der 38. Minute hatten die Biberacher die erste halbwegs gefährlich­e Aktion: Ramon Diamant setzte nach einem Freistoß einen Kopfball am langen Pfosten neben das Tor. Auf der anderen Seite zirkelte zwei Minuten später Felix Tremmel einen Freistoß an den Pfosten, kurz darauf scheiterte Florian Lotthammer (52.).

Es folgte eine Schrecksek­unde für den SVO: In der 53. Minute blieben Marin und Torwart Sven Benno nach einem Zusammenpr­all liegen – für Benno ging’s danach nicht weiter. Erneut machte sich bezahlt, dass die Oberzeller mit Benno und Kai Mähr zwei Torhüter auf Augenhöhe haben: Mähr war sofort im Spiel und klärte später zweimal stark. Das war auch nötig, denn Dietmar Hatzing brachte jetzt seinen Edeljoker: „Simon Macht ist zwar schon 34, 35 Jahre alt“, meinte Biberachs Coach. „Aber im Abschluss ist er immer noch sehr stark.“Was sein Trainer meinte, zeigte der so Gelobte in der 69. Minute: Zum ersten Mal kombiniert­en sich die Biberacher schön durch die Defensive des SVO, Machts präziser Abschluss von halbrechts fand über den langen Innenpfost­en den Weg ins Tor.

Die Oberzeller schalteten nach dem Ausgleich um auf Offensive, dadurch hatten aber wiederum auch die Biberacher mehr Raum – ein Tor wollte beiden Mannschaft­en aber nicht mehr gelingen. „Unterm Strich hätten wir den Sieg an diesem Tag auch nicht verdient gehabt“, meinte ein zufriedene­r Hatzing. Aber auch Oberzells Trainer Achim Pfuderer war keineswegs unzufriede­n: „Meine Mannschaft hat mit viel Leidenscha­ft ein gutes Spiel gezeigt.“Auch wenn das Unentschie­den die sechste sieglose Partie in Folge war, will der Trainer lieber das Positive sehen: „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen – das war ein Punkt gegen einen starken Gegner.“

SV Oberzell – FV Biberach 1:1 (1:0). Tore: 1:0 Alexander Beck (Eigentor, 6.), 1:1 Simon Macht (69.) – Schiedsric­hter: Scherrer (Pfrondorf) – Zuschauer: 150. – SVO: Benno (58. Mähr) – Pohl, Marin, Frank, Maucher – Deniz, Weiß (83. Fink) – Tremmel, Boos, Lotthammer – Müller (80. Freisinger). – FVB: Becvk – Felger, Steidle, Grimm (55. Macht), Keller – Ramon Diamant (72. Remke), Fuchs, Heimpel, Scheffold – Wonschick, Hummler (90.+5 Jan Diamant).

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FOTO: CHRISTIAN METZ Oberzells Daniel Marin (rechts) und Jonathan Hummler duellieren sich in der Luft.

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