Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
SGA biegt am Ende auf Siegerstraße ein
TV Weingarten verpasst in der Handball-Landesliga die vorzeitige Entscheidung
TETTNANG - Die Landesliga-Handballerinnen der SG Argental haben am Freitagabend im Derby gegen den TV Weingarten beide Punkte in der eigenen Halle behalten (23:20). Erst in der Schlussphase sorgten die Gastgeberinnen für die Entscheidung, während beim TVW nicht mehr viel zusammenlief. Dabei hatte der TVW schon mit 10:4 geführt.
Aber es sollte nichts werden mit einem Auswärtssieg für die Mannschaft von Daniel Kühn. Nach einem 1:3-Rückstand (4.) in den Minuten elf bis 23 hatten die Gäste das Geschehen in der Tettnanger Carl-GührerHalle beinahe nach Belieben dominiert. Argental leistete sich Ballverluste und Fehlversuche im Angriff und offenbarte zudem Abstimmungsprobleme in der Defensive. Ein gefundenes Fressen für Amela Celahmetovic (insgesamt sechs Treffer) und ihre Mitspielerinnen, die – sehr zur Freude ihrer mitgereisten Fans – nun mit 10:4 führten.
Doch die Gastgeberinnen kamen trotz der konsequenten Manndeckung gegen Dalin Kozok zurück – und wie. SGA-Coach Uwe Bittenbinder stellte personell sowie taktisch um und schon nahm die Effektivität im Abschluss zu. Weingarten wirkte beeindruckt und kam aus dem Rhythmus, die SGA holte auf und war zum 9:10-Pausenstand plötzlich wieder in Schlagdistanz.
Nach dem Seitenwechsel schenkten sich beide Kontrahenten nichts, es ging bis zur 54. Minute hin und her. Erst als die SGA-Damen drei Minuten vor dem Abpfiff mit 19:17 in Führung gegangen waren, glaubten die Zuschauer, die es mit Argental hielten, an einen Heimerfolg. Während Weingarten den verletzungsbedingten Ausfall von Sarah Bauknecht und die fehlenden Alternativen im Rückraum nicht kompensieren konnte, klappte bei den SGA-Spielerinnen im Schlussspurt plötzlich alles. Und das auch, weil Cathrin Müller das Tor phasenweise vernagelte und Janina Hirscher Nervenstärke beim Torabschluss bewies. Am Ende gewann die SG Argental das Derby gegen den TV Weingarten mit 23:20 und kam im Siegestanz mit „Derbysieger“-Rufen zusammen.
Fehlende Wechselmöglichkeiten
„Ich habe mir das Spiel, vor allem in Halbzeit eins, ganz anders vorgestellt“, analysierte Bittenbinder. „Dennoch habe ich immer daran geglaubt, dass wir zurückkommen können. Aber unter dem Strich haben wir viel zu viel verworfen, während 20 Gegentore ganz okay sind.
Und wie bewertet TVW-Trainer Daniel Kühn das Ergebnis? „Aus meiner Sicht war mehr drin für uns. Jedoch hat bei uns aufgrund der fehlenden Wechselmöglichkeiten die Konzentration und Kondition nachgelassen. Und die Torhüterin der SGA hat es richtig gut gemacht.“
TVW: Spänle, Pfahl (Tor); Celahmetovic (6), Schneider (5), Koch (4), Kübler (2), Bauknecht (1), Frankenhauser (1), Kühl (1), Paul, Zimmermann.