Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Hier wird Regenwasser gesäubert
Vier große Regenrückhaltebecken fangen das Oberflächenwasser der B 31-neu auf
FRIEDRICHSHAFEN - Vier große Becken werden zurzeit fertiggestellt, in denen nicht nur das Regenwasser der neuen Bundesstraße aufgefangen, sondern in denen dieses Wasser auch in mehreren Phasen gereinigt wird. Dahinter steckt ein technisch ausgeklügeltes System, das es ermöglicht, das Wasser wieder abfließen zu lassen.
Wenn Regen auf eine Straße fällt, löst und transportiert der beim Abfließen die dort vorhandenen Schmutz- und Schadstoffe und ist daher bei Straßen wie der B 31-neu erheblich verunreinigt und belastet. Vor Einleitung in Gewässer oder das Kanalsystem muss dieses Wasser daher sorgfältig gereinigt werden. Und das geschieht bei der neuen B 31, die zurzeit zwischen dem Waggershauser Tunnel und der Anschlussstelle bei Immenstaad gebaut wird, an vier Stellen. Vier Regenrückhaltebecken (RRB) werden errichtet.
Beim Baubeginn im Westen, bei Immenstaad, wird es eines geben, das 580 Kubikmeter fassen wird. RRB 2 wird in Höhe des Eichenmühlenweges mit 800 Kubikmetern Inhalt gebaut werden. RRB 3 befindet sich am Sportplatz Schnetzenhausen mit 440 Kubikmetern Inhalt und RRB 4 an der Anschlussstelle Schnetzenhausen mit 720 Kubikmetern Inhalt.
Das Wasser wird durch Staubniederschläge verschmutzt, aber auch durch verkehrsbedingte Verbrennungsrückstände und den Abrieb von Reifen und Bremsen. In den Verunreinigungen sind Schwermetalle, organische Schadstoffe, Öle oder auch Nährstoffe wie Phosphor enthalten – all das sollte aus dem Wasser wieder entfernt werden. Dafür sind in den Becken sogenannte Leichtflüssigkeitsabscheider verbaut, mit denen zunächst einmal Öle und Schmierstoffe vom Wasser getrennt werden.
Weitere technische Filter schließen sich an, um die anderen Verunreinigungen zu bearbeiten. Dieser Prozess wird überwacht, die Filteranlagen müssen später, wenn sie eine Zeit lang in Betrieb waren, gereinigt werden.
Und dafür gibt es Vorschriften, die die Straßenverkehrsbehörde – in diesem Fall der Landkreis – peinlich genau einhalten muss. Mit dem Bau der Straße ist es bei der B 31-neu nicht getan. Da steckt noch jede Menge Technik im Asphalt.