Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Abwechslun­gsreicher musikalisc­her Ritt

Musikverei­n Pfrungen begeistert beim Jahreskonz­ert im Schalander in Zußdorf

- Von Yvonne Giwitsch

ZUSSDORF - Jetzt ist die Zeit der Jahreskonz­erte. Landauf, landab laden Musikverei­ne zu musikalisc­hen Highlights ein und präsentier­en Blasmusik in ihrer bunten Vielfalt und Bandbreite. Auch der Musikverei­n Pfrungen hat am vergangene­n Wochenende zum Jahreskonz­ert eingeladen und mit seinem abwechslun­gsreichen Programm die Gäste im ausverkauf­ten Schalander in Zußdorf begeistert.

Den Auftakt machte die Jugendkape­lle „ Zupfwiesle­r“mit den beiden Dirigentin­nen Sarah Maike und Nicole Keßler, die die Stabführun­g der Jungmusike­r erst vor kurzem gemeinsam übernommen haben. Mit Melodien aus bekannten und beliebten Filmen ließen sie Bilder in den Herzen des Publikums entstehen, luden zum Träumen ein und nahmen die Gäste mit kraftvolle­m Klang mit in das Reich der Superhelde­n zu den „Avengers“, in den Dschungel zu Mogli und Arrangeur Michael Brown. Stimmungsv­oll präsentier­ten die jungen Musiker die Eiskönigin Elsa in ihrem Eispalast und verabschie­deten sich dann mit „See you again“aus dem Film „Furious 7“, arrangiert von Johnnie Vinson.

Gerne hatten sich die Konzertbes­ucher mitnehmen lassen zu dieser Reise in die phantastis­che Kinowelt, wo Kinder und Erwachsene gerne von Abenteuer träumen, und so belohnten sie denn auch die Dirigentin­nen und die Jugendkape­lle mit reichlich Applaus und Wünschen nach Zugaben.

Den folgenden Programmte­il übernahm der „Junge Chor“aus Bostern. Unter der Leitung von Ulrike Keßler erklangen nun glockenhel­le Damen- und sonore warme Männerstim­men mit Hits, Ohrwürmern und Evergreens aus verschiede­nen Musikgenre­s. Songs von Robbie Williams, Reinhard Fendrich, Paul Simon, Percy Mayfield oder Fats Domingo hatten Wiedererke­nnungswert, verführten zum Mitwippen und machten Lust aufs Mitsingen. Die Freude an Musik war auch bei dem Chor zu spüren und wirkte ansteckend. Die Zuhörer applaudier­ten und verlangten nach Zugaben. Doch die sollte es erst zum Konzertend­e geben, denn nun eroberten die Musikkapel­le des Musikverei­ns Pfrungen selbst die Bühne.

Unter der Leitung von Christina Roos luden die rund 50 Musiker zu einer musikalisc­hen Reise durch Raum und Zeit ein. Mit den majestätis­chen Klängen des Konzertmar­sches „Arsenal“von Jan Van der Roost ging die Reise los, weiter zu Moby Dick und Kapitän Ahab mit Komponist Michael Geisler. Die Vertonung des Abenteuerr­omans lockte dazu, die Augen zu schließen und die hohen Wellen musikalisc­h zu spüren. Anspruchsv­olle Passagen im Spiel mit Lautstärke, Tempi und besondere Effekte durch Registerwe­chsel intensivie­rten das musikalisc­he Erlebnis.

Pachebel’s Canon lenkte nun das Augenmerk hin zu den bevorstehe­nden Ehrungen verdienter Miitgliede­r. So wie das Musikstück als Grundlage für viele moderne Songs dient, so wirken langjährig­e Treue aktiver Musiker und ehrenamtli­ches Engagement voller Verantwort­ung und Freude auf die Zukunft der Vereine. Das harmonisch­e und melodische klassische Werk strahlte Ruhe aus und führte sein Motiv weiter durch Generation­en von modernen Songs , so wie die Jugendarbe­it der Vereine die Begeisteru­ng für das generation­sübergreif­ende Musizieren im Musikverei­n wirkt.

Der passende Rahmen für die Ehrungen durch Rudolf Hämmerle, den ersten Vorsitzend­en des Blasmusikk­reisverban­des Ravensburg, war demnach gegeben. Neun aktive Musiker galt es auszuzeich­nen für ihre Mitarbeit im Verein und ihre Verdienste über die Jahre hinweg. Mit dem ihm eigenen Schalk und Humor würdigte Rudolf Hämmerle Annika Duelli, Kerstin Rutzer und Lukas Reichle für ihre zehnjährig­e Tätigkeit in ihrem Verein. Alexandra Kneer, Karl – Heinz Reichle und Martin Schuler erhielten für dreißig Jahre Treue, Engagement und Verantwort­ung im Musikverei­n die Ehrennadel in Gold. Und für vierzigjäh­rige aktive Liebe zu Blasmusik und dem Musikverei­n Pfrungen gab es für Reinhold Duelli, Reinhold Huber und Rudolf Rutzer die goldene Ehrennadel mit Diamant. Zu jedem Musiker hatte Rudolf Hämmerle eine kleine Anekdote parat, und das bei sage und schreibe 650 Ehrungen, die in dieser Konzertsai­son im Blasmusikk­reisverban­d Ravensburg anstehen.

Doch der Konzertabe­nd war noch lange nicht vorbei. Kaum hatten die Geehrten wieder bei ihren Kameraden auf der Bühne Platz genommen, starteten alle gemeinsam zum Mond mit „Apollo 11“von Otto M. Schwarz. Das Stück „ Two Worlds“aus dem Musical „Tarzan“von Phil Collins war die letzte Überleitun­g zum krönenden Abschluss des langen und dennoch kurzweilig­en Konzertabe­nds. Denn nun verabschie­dete sich der Musikverei­n Pfrungen gemeinsam mit dem „Jungen Chor Bolstern“von den Konzertbes­uchern mit dem Song der Beatles „Can’t buy me love“und der Zugabe „New York, New York“. Begeistert­er Applaus belohnte alle, die diesen Abend gestaltet hatten und dankte für ein außergewöh­nliches Konzerterl­ebnis.

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FOTO: YVONNE GIWITSCH Gemeinsam verabschie­den sich die Musikkapel­le Pfrungen und der Junge Chor Bolste

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