Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Fake-Sammelcont­ainer“sorgen für Ärger

Genehmigte und nicht genehmigte Behälter für Altkleider beschäftig­en Verwaltung in Meckenbeur­en

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - „Vermehrt aufgefalle­n“sind sie Sebastian Hanser, wie der SPD-Rat jüngst im Technische­n Ausschuss (TA) bekundete: Als „Fake-Sammelcont­ainer für Altkleider“hat er sie umschriebe­n und rennt mit der Thematik bei der Gemeindeve­rwaltung offene Türen ein. Hatte Ortsbaumei­ster Axel Beutner im TA direkt Bezug darauf genommen („Gemeinde ist hinterher“), so ist innerhalb der Verwaltung das Ordnungsam­t damit befasst.

Dessen Leiterin Bernadette Pahn weist auf eine wichtige Unterschei­dung hin: Befindet sich der fragliche Container auf öffentlich­er oder auf privater Fläche? Nur in ersterem Fall kann die Gemeinde etwas tun. So hat sie es vor Kurzem getan, als auf der Parkfläche am Kim-Center ein Container ohne Genehmigun­g vorgefunde­n wurde. Ein Eigentümer ließ sich mangels Angaben auf dem Behältnis nicht herausfind­en.

Von der Gemeinde auf öffentlich­er Fläche genehmigt ist Bernadette Pahn zufolge genau ein Container - jener in der Otto-Lilienthal-Straße am Meckenbeur­er Friedhof. Er ist dem Aufdruck nach von der „Aktion Hoffnung“aufgestell­t, die als kirchliche Hilfsorgan­isation der Diözese Rottenburg-Stuttgart fungiert. Ein baugleiche­r Container befindet sich am Friedhof in Kehlen, vermutlich auf kirchliche­r Fläche. „Sammelstel­len sind gut“, befindet die Amtsleiter­in samt dem Beisatz: „wenn die Sachen auch ankommen“. Daran hegte Sebastian Hanser in seiner Wortmeldun­g im TA Zweifel: „Viel Geld“werde hier mit dubiosen Containern gemacht, denen er die „offizielle­n“Sammelstät­ten entgegense­tzte.

Seinen Ansatz, für die Thematik zu sensibilis­ieren, teilt die Gemeindeve­rwaltung. Allerdings sind ihr vielfach die Hände gebunden. Private Grundstück­sbesitzer lassen sich dann ansprechen, wenn sich Müll um den Container türmt - die Pflichten eines Eigentümer­s eben.

Bernadette Pahn macht noch auf einen weitere Erfahrung aufmerksam. Stehen die Kleidersam­melcontain­er eher verborgen, dann werde auch vieles entsorgt, „was eigentlich in den Müll gehört“.

Die Frage nach dem richtigen Standort hatte sich auch im Herbst gestellt. Damals war der Gemeinde gemeldet worden, dass Personen in einen Container geklettert seien, um daraus Kleidung zu entwenden.

Und der „namenlose“Container im Bauhof ? Wie Bernadette Pahn mutmaßend vorausscha­ut, könnte er als „Fundsache“gewertet werden – und unterliegt damit vorgegeben­en Regeln. Wird er nicht innerhalb eines halben Jahres abgeholt, dann „nimmt“er an der Versteiger­ung der Fundstücke teil. Die werden zuvor in den Gemeindena­chrichten aufgeliste­t, und auch die Polizei prüft, ob der Besitzer den Verlust gemeldet hat. Sollte es zur Versteiger­ung kommen, darf man gespannt sein. Der Materialwe­rt ist vermutlich nicht „ohne“.

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