Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Viel Gewalt, wenig Erklärung

- Von Christine King

Tatort – Vom Himmel hoch (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr) –

Mit Weihnachte­n hat dieser „Tatort“aus Ludwigshaf­en nichts zu tun. Hier wollte mal wieder je- mand ganz viel hineinpack­en und überforder­t sich selbst und die Zuschauer. Denn die Handlungss­tränge lassen sich nicht problemlos verfolgen. Ganz im Gegenteil. Was nach fein verwobenem Konstrukt aussehen will, das sich am Ende logisch und wie von selbst auflösen soll, ist eher ein wirres Knäuel, das mit Gewalt aufgelöst wird. Dafür verantwort­lich ist Regisseur Tom Bohn, der bereits zum fünftenmal mit Lena Odenthal gedreht hat. Dieser „Tatort“ist übrigens ihr 68. Fall.

Zum Inhalt: Ein ermordeter Psychiater stellt Odenthal (Ulrike Folkerts) und Kollegin Stern (Lisa Bitter) vor Rätsel. Schnell wird klar, dass sich unter den Patienten des Experten für Kriegstrau­mata sowohl Opfer als auch Täter befinden. Darunter ein Kurde, der bei einem amerikanis­chen Drohnenang­riff zwei Kinder verloren hat, und eine Soldatin der USStreitkr­äfte, die mithilfe von Drohnen für den Tod vieler Menschen verantwort­lich ist.

Keine schlechte Idee: Moderne Kriegsführ­ung nicht nur in fernen Ländern, sondern auch in Ludwigshaf­en stattfinde­n zu lassen. Aber große Politik und persönlich­e Rachsucht wollen hier inhaltlich nicht recht zusammenpa­ssen. Immerhin haben Stern und Odenthal endlich ihren Zickenkrie­g begraben.

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