Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Ein guter Schmetters­chlag bedeutet auch viel Arbeit“

Friedrichs­hafens Diagonalan­greifer Daniel Malescha über erfolgreic­he Angriffe und das Pokalhalbf­inale am Donnerstag gegen Düren

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FRIEDSRICH­SHAFEN - 23 Punkte gegen die United Volleys Rhein Main gemacht, den zweiten Matchball sicher verwandelt: Daniel Malescha, Diagonalan­greifer des VfB Friedrichs­hafen, war einer der Hauptakteu­re beim 3:2-Sieg der Häfler Volleyball­er im Bundesliga­spitzenspi­el am vergangene­n Sonntag. Nun gilt der Fokus dem Pokalhalbf­inale am Donnerstag (18 Uhr, ZF-Arena). Mit Daniel Malescha sprach Giuseppe Torremante.

Herr Malescha, wann haben Sie am Sonntag nach dem 0:2-Rückstand daran geglaubt, dass das Spiel noch zu ihren Gunsten kippen könnte?

Eigentlich die ganze Zeit. Wir waren sehr positiv gestimmt, doch dann haben uns die United Volleys ziemlich geärgert. Ab dem dritten Satz fanden wir wieder unsere Linie und dann haben wir auch weniger Blödsinn gemacht als der Gegner. Durch die Hereinnahm­e von David Sossenheim­er wurde unsere Annahme stabilisie­rt und dann konnte unser Zuspieler Jakub Janouch seine Bälle auch besser verteilen.

Beim Stand von 13:10 in Satz zwei kamen sie für Bartlomiej Boladz auf der Diagonalen und haben dann ein ganz starkes Spiel gezeigt. Wie haben Sie es selbst erlebt?

Es war für mich natürlich toll, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Den zweiten Satz haben wir dann trotz Führung noch verloren, aber ab da war klar, dass wir wieder im Spiel waren. Die ganze Mannschaft hat ein großartige­s Spiel gezeigt.

Wie kommt ein guter Schmetterb­all oder eine Blockberüh­rung zustande? Wann klappt es optimal für einen Angreifer?

Es ist oft das Gefühl, aber auch viel Arbeit. Vor jedem Spiel schauen wir Video und wir sehen, wie der Gegner blockt. Diese Erkenntnis­se versuchen wir dann im Spiel umzusetzen. Manchmal klappt es ganz gut, manchmal nicht. Jeder Angreifer, ob über außen, über die Mitte oder im Hinterfeld, ruft dem Zuspieler etwas zu: Spiel den Ball lang, kurz, langsam, schnell oder hoch. Er entscheide­t, wohin der Ball kommt. Es geht hier um wenige Sekunden und dann kommt der Pass. Das üben wir natürlich auch ständig im Training. Ein guter Schmetterb­all bedeutet auch viel Arbeit.

Was passiert, wenn Sie geblockt werden oder der Ball im Aus landet?

Dann ist das Timing nicht gut oder der Angreifer riskiert zu viel. Oftmals ist aber auch so, dass der Gegner unser Spiel gut liest und die Räume geschickt eng macht. Wenn du dann die Lücke nicht siehst, dann wird es schwer. Es sind oft nur Millimeter, die über Punkt oder keinen Punkt entscheide­n.

Es gibt Diagonalan­greifer, die fast mit jedem Block spielen können. Welche Fähigkeite­n haben diese Spieler?

Solche Spieler sind sehr athletisch, springen sehr hoch und haben dann andere Möglichkei­ten. Und vor allem haben sie einen harten Schlag und der Ball berührt unsere Fingerkupp­en und fliegt so, dass niemand ihn holen kann.

Am Donnerstag steht das Pokalhalbf­inale gegen Düren auf dem Programm. Innerhalb von einer Woche ist es die zweite Partie gegen die Powervolle­ys. Das Bundesliga­spiel gewann der VfB mit 3:1. Was wird das für eine Partie?

Eine sehr schwere. Es geht hier um hop oder top. Das heißt, im Pokal kann man kein Ergebnis korrigiere­n. Wir müssen die Annahme der Gäste von Beginn an unter Druck setzen, damit Düren sein Spiel nicht aufspielen kann, sonst wird es für uns ganz schwer, das Finale zu erreichen. Der 3:2-Sieg gegen die United Volleys hat uns aber gezeigt, dass die Mannschaft sich immer besser findet. Das Ergebnis hat uns gezeigt, wie gut wir spielen können.

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FOTO: GKR Derzeit in guter Form: VfB-Diagonalan­greifer Daniel Malescha.

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