Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Unicef zeichnet Ehepaar Riethmüller von Ravensbuch aus
Damit würdigt das Kinderhilfswerk das ehrenamtliche Engagement der beiden Buchhändler
RAVENSBURG - Seit der Gründung der Buchhandlung Ravensbuch im Jahr 1992 hat sich das BuchhändlerEhepaar Margarete und Michael Riethmüller tatkräftig für Unicef engagiert. Nicht nur mit dem Verkauf von Grußkarten und Büchern, sondern auch mit Spendenaktionen, Lesungen oder Versteigerungen kam doch jedes Jahr besonders in der Weihnachtszeit ein schöner Betrag zusammen. Dafür bedankte sich das Deutsche Komitee von Unicef nun mit einer Anerkennungsurkunde, die im Kleinen Sitzungssaal des Alten Rathauses überreicht wurde.
Simon Blümcke, Erster Bürgermeister von Ravensburg, begrüßte den Kreis von Ehrenamtlichen aus den Unicef-Arbeitsgruppen von Ravensburg, Tettnang, Friedrichshafen, Biberach und Wilhelmsdorf sowie Geschäftsinhaber, die sich ebenfalls ehrenamtlich für diese „beständige Form der Hilfe“einsetzen. Die Stadt Ravensburg sei überzeugt von der weltweit agierenden Kinder-Hilfsorganisation und schätze insbesondere die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen hoch. Auch Annette Wahle, eigens angereist aus München – sie ist Regionalleiterin in München und betreut Baden-Württemberg, Bayern und Hessen – betonte die Bedeutung der Grußkarten für die starke Öffentlichkeitswirkung von Unicef. Überraschend war die Aussage, dass es die Karten nur noch in Deutschland dank des ehrenamtlichen Engagements gebe.
Bei Ravensbuch habe sie eine Katalogseite mit Unicef-Produkten entdeckt und auch eine Spendendose auf der Ladentheke. Außerdem zeigten die Empfehlungen der Buchhandlung ein starkes Interesse an gesellschaftlichen Themen, und das Ehepaar Riethmüller habe „mit großer Selbstverständlichkeit und ohne viel Aufhebens“diese Arbeit nebenher geleistet. Hier musste Michael Riethmüller schnell einen Einspruch erheben und lobte die langjährige Betreuung der Unicef-Abteilung bei Ravensbuch durch Ulrike Wiberg und Regina Lösselt, die es erst in der letzten Zeit der Digitalisierung etwas einfacher mit der früher komplizierten Abrechnung gehabt hätten.
Mit dem Dank für die ehrenamtliche Arbeit gab Wahle das Wort weiter an die Vorsitzende der Unicef-Arbeitsgruppe Ravensburg, Angelika Vogler-Rieger. Diese holte etwas weiter aus und ließ in einem lebendigen und anrührenden Bericht die Geschichte der Organisation Revue passieren: von ihrer Gründung vor 72 Jahren in New York, über die wertvolle Nachkriegshilfe für das zerstörte Deutschland und die Gründung des Deutschen Komitees im Jahr 1953.
Hauptsächlich gerieten später die Drittweltländer in den Fokus, aber 1995 setzte sich Unicef noch mal in Europa und im Balkan-Krieg für die Kinder und traumatisierten Frauen ein. Vogler-Rieger schilderte, wie sehr die besonderen Veranstaltungen wie zwei Lesungen aus dem Buch einer früheren Kindersoldatin bei Ravensbuch sie tief beeindruckt hätten, und dankte dem Ehepaar Riethmüller für die jahrzehntelange und verlässliche Zusammenarbeit.