Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
SPD: Fehlendes Licht fördert Vandalismus
Vorsitzender Jürgen Angelbeck kritisiert nächtliche Abschaltung der Straßenlaternen
WILHELMSDORF (sz) - Der Vorsitzende der Wilhelmsdorfer Sozialdemokraten, Jürgen Angelbeck, sieht eine Ursache für den zunehmenden Vandalismus in der Gemeinde darin, dass im Ort nachts die Straßenlaternen ausgeschaltet werden. Das schreibt Angelbeck in einer Pressemitteilung als Reaktion auf den Bericht der „Schwäbischen Zeitung“vom Mittwoch, dass in Wilhelmsdorf immer mehr Sachbeschädigungen und Schmierereien auftreten.
Er erinnere sich an den bereits vor Jahren mit dem Gemeinderat ausgefochtenen Streit über die von ihm so bezeichnete „Wilhelmsdorfer Verdunkelungsverordnung“, so Jürgen Angelbeck. Schon damals habe seine Fraktion darauf hingewiesen, dass die vom Gemeinderat beschlossene Abschaltung nächtlicher Beleuchtung von Straßen und Wegen geradezu als Einladung für Ganoven und Vandalen verstanden werden könne. „Wenn die Bürgermeisterin nunmehr feststellt, dass die Täter im Dunkeln agierten, was deren Ermittlung erschwere, verbreitet sie eine Binsenweisheit“, schreibt der Vorsitzende. Er fordert, dass in Wilhelmsdorf nachts das Licht wieder angeschaltet wird, ehe man über „die kostspielige Beauftragung eines privaten Sicherheitsdienstes“nachdenke oder um verstärkte Präsenz bei der ohnehin mehr als ausgelasteten Weingartener Polizei „bettelt“. Offenbar sei für den Gemeinderat weiterhin eine relativ geringe Ersparnis bei den Stromkosten wichtiger als die naheliegende Vorbeugung gegen Vandalismus und Kriminalität.
Die Wilhelmsdorfer Sozialdemokraten würden der Bürgermeisterin ausdrücklich zustimmen, wenn sie ein frustrierendes und leidiges Thema in diesem Zusammenhang ausmache und die Frage stelle, was „die jungen Leute denn zu so etwas“bewegt und „woher dann diese Zerstörungswut“komme, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Ihre Feststellung, wonach es „doch allen so gut“gehe, teilten die Genossen allerdings nicht. Vielmehr sei wohl treffender mit dem Volksmund zu sagen, dass es vermutlich einigen jungen Leuten zu gut gehe. Ausrasten und Regelmissachtung seien vermutlich auch die Folge eines in Wilhelmsdorf nahezu gegen null gehenden Freizeitangebots für junge Menschen, so Angelbeck.