Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Für Cyber-Sicherheit sind viele zuständig
Welche Behörden Jagd auf Datendiebe machen – ein Überblick
BERLIN (dpa) - Diese Dienststellen sind mit Kriminalität im virtuellen Raum befasst:
Polizei: Beim Verdacht auf Verbrechen ermittelt die Polizei – auch bei der Cyber-Sicherheit. Da es bei Vergehen im digitalen Raum oft keinen physischen Tatort gibt und häufig nicht klar ist, wo der Täter sich befindet oder ob er im Auftrag eines Staates handelt, ist das Bundeskriminalamt (BKA) oder auch das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) die erste Anlaufstelle.
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI):
Das BSI mit etwa 800 Mitarbeitern befasst sich mit grundlegenden Fragen der IT-Sicherheit und soll diese stärken. Dazu entwickelt es unter anderem Standards und Tipps. Das BSI soll außerdem die Netze der Regierung und des Bundes vor Angriffen schützen.
Cyber-Abwehrzentrum:
Hier sitzen unter Federführung des BSI Vertreter unter anderem des Bundeskriminalamts, der Bundespolizei, der Nachrichtendienste und der Bundeswehr zusammen und sollen sich abstimmen. In Zukunft sollen die Länder stärker eingebunden werden.
Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV):
Die Abwehr von Cyber-Angriffen hat an Bedeutung für den deutschen Inlandsgeheimdienst gewonnen. Im Mittelpunkt steht etwa die Abwehr von möglichen Attacken auf kritische Infrastruktur wie Unternehmen zur Energie- oder Wasserversorgung.
Bundesnachrichtendienst (BND):
Der Auslandsgeheimdienst arbeitet bei der Abwehr von Cyber-Angriffen aus dem Ausland eng mit BSI und BfV zusammen. Im Idealfall erkennt er Schadsoftware aus dem Ausland, bevor diese deutsche Infrastruktur erreicht. Zuletzt haben die Sicherheitsbehörden vor allem mit CyberAttacken aus Russland und China zu tun, bei denen oft staatliche Stellen im Hintergrund vermutet werden.