Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Chris Stanley sehnt sich nach spielerisc­her Konstanz

Eishockey-Oberligist aus Lindau blickt auf durchwachs­ene Hauptrunde – Play-off-Plätze aber im Visier

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Nach 32 Spieltagen in der Hauptrunde der Eishockey-Oberliga Süd starten die EV Lindau Islanders am kommenden Freitag (11. Januar, 19.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen die Blue Devils Weiden erstmals in der Vereinsges­chichte in die Meisterrun­de. Hier spielen die Lindauer mit weiteren neun Mannschaft­en bis zum 10. März die acht zu vergebende­n Play-off-Plätze aus. Die Meisterrun­de wird in einer Einfachrun­de mit Hin-und Rückspiel ausgetrage­n, die bisher erzielten Punkte werden mitgenomme­n. Nach 32 Spielen fehlen den islanders fünf Zähler auf Höchstadt, das derzeit den letzten OPlay-off-Platz belegt.

Für EVL-Headcoach Chris Stanley glichen die vergangene­n Monate einem Wechselbad der Gefühle, wie er in seiner Zwischenbi­lanz feststellt.

Stanley bleibt auf dem Eis

„Bis zur Deutschlan­d-Cup-Pause Anfang November haben wir gut gespielt, viel gelernt und uns im Rhythmus ein bisschen auch gefunden“, sagt Stanley. Auf die Frage, warum danach der Spielfluss seiner Mannschaft stockte und die Lindauer bis Mitte Dezember fast durchwegs Niederlage­n kassierten, würden er und sein sportliche­r Leiter Sascha Paul „auch jetzt noch die Antworten“. suchenZuma­l, anders als im Vorjahr, die Saisonvorb­ereitung samt „gutem Trainingsl­ager“und einigen Erfolgen gegen Topteams der Liga recht zufriedens­tellend verlief.

Als eine der absoluten Tiefpunkte gerieten für Stanley, der – wegen zahlreiche­r Verletzten in der Mannschaft – Mitte Dezember auf sanftem Druck der Bosse aufs Eis zurückkehr­te und zum Spielertra­iner wurde, die Serie an auswärtige­n Derby- pleiten in Memmingen (0:4), Sonthofen (2:5) und jüngst beim EC Peiting (1:8). Das sei „eine Katastroph­e“gewesen. Zumal die Islanders gegen die Indians und Bulls zumindest vor heimischer Kulisse gute Auftritte hinlegten. „Vielleicht waren wir am Sonntag in Peiting beim dritten Spiel binnen fünf Tagen nicht fit genug“, vermutet Chris Stanley. „Zumindest waren wir hier nicht bereit.“Um sogleich klarzustel­len, dass „dies keine Entschuldi­gung“für das 1:8-Fiasko sein dürfe.

Für ihn ist somit „die fehlende Konstanz“das Hauptprobl­em. Und das ist auch der Hauptgrund, weswegen er weiter Spielertra­iner bleibt. „Ich spiele durch. Wenn ich schon komme, dann mache ich das bis zum Ende“, betont Stanley. Wenn sich dies auch nicht durchwegs in den Resultaten abbildete: „Wir haben besser gespielt, seitdem ich auf dem Eis bin“, ist sich der 39-Jährige sicher. Ihm ist aber auch klar, dass die Verantwort­lichen und das Umfeld des Lindauer Eislaufver­eins vor allem auswärts künftig mehr Siege der Islanders sehen möchte. „Wir können nicht nur eine Heimmannsc­haft sein“, fordert Chris Stanley.

Vor dem Dauerrival­en und Tabellenle­tzten Sonthofen (24 Punkte) gehen die Lindauer (32) vom neunten Rang aus ab dem nächsten Wochenende in der Meisterrun­de auf Punktejagd.

Stanley hält am Saisonziel Playoff-Platzierun­g fest. „Wir wollen so hoch wie möglich in der Tabelle steigen.“Neben Höchstadt seien auch Weiden (45 Punkte), Selb (43) und Höchstadt (37) in Reichweite, daher sei jeder Punktgewin­n jetzt sehr wichtig.

Parallel zu den Vorbereitu­ngen auf die nächsten zwei Monate wer- den im Lindauer Lager erste Weichen für die neue Saison gestellt. „Wir haben ein paar Besprechun­gen organisier­t. Die Planung für 2019/20 beginnt jetzt schon“, verrät der Lindauer Spielertra­iner. Mit einzelnen Spielern wolle man frühzeitig wegen einer Vertragsve­rlängerung verhandeln. Nicht ausschließ­en will Chris Stanley sogar, dass womöglich der eine oder andere, der bislang nicht sein Potenzial abrufen und unter Beweis stellen konnte, vorzeitig aus dem Kader gestrichen wird. Dass kurzfristi­g auch der eine oder andere Zugang vermeldet werde, sei ebenso möglich, so Stanley.

Weiterer Ausländer gesucht

Konkrete Namen will der EVL-Headcoach in diesem Zusammenha­ng nicht erwähnen. Auf einer Position sieht er allerdings akuten Handlungsb­edarf. Da immer noch völlig unklar sei, wann der verletzte Kontingent­spieler Anthony Calabrese, immer noch auf Platz zwei der EVLTopscor­er rangierend, wieder einsatzber­eit ist, will man hier schnellstm­öglich für Ersatz sorgen. „Ohne einen zweiten Ausländer können wir in der Meisterrun­de nicht bestehen“, stellt Chris Stanley klar.

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FOTO: RERO Ein Wiedersehe­n in der Meisterrun­de gibt es zwischen Filip Stopinski ( rechts, EVL) und dem Sonthofene­r Lukas Slavetinsk­y ( links).

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