Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Fragen und Antworten zur Heim-WM
Favoriten, Prokop, Stars – Die Fakten zum Turnier in Deutschland und Dänemark
Was steht an?
HAMBURG (SID) -
Die 26. Handball-Weltmeisterschaft in Deutschland und Dänemark ist in der 81-jährigen WM-Geschichte ein Novum: Erstmals wird das Turnier von zwei Verbänden ausgerichtet. Größte Erfolge der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) sind die WM-Titel 1938, 1978 und 2007. Silber gab es 1954 und 2003, den dritten Platz 1958. Rekord-Weltmeister ist Frankreich mit sechs Titeln.
Wer sind die Favoriten?
Titelverteidiger Frankreich, VizeWeltmeister Norwegen, Europameister Spanien sowie die beiden Gastgeber Dänemark und Deutschland. Vor allem Olympiasieger Dänemark brennt darauf, vor eigenem Publikum seinen WM-Fluch zu besiegen und nach drei zweiten Plätzen (1967, 2011, 2013) endlich den Thron zu besteigen. Doch die Top-Teams sind in diesem Jahr so dicht beisammen wie lange nicht mehr. Auch Vize-Europameister Schweden oder die Dauerbrenner Kroatiens können an einem guten Tag jeden schlagen.
Was spricht für Deutschland?
Vor allem der Heimvorteil. Das Wintermärchen 2007 hat gezeigt, was mit den eigenen Fans im Rücken alles möglich ist.
Steht das Team unter (Erfolgs-) Druck?
Ja. Abgesehen vom Erwartungsdruck bei einer WM im eigenen Land gilt es, die Enttäuschung der letzten Turniere vergessen zu machen. Die zwei neunten Plätze bei WM und EM entsprechen nicht dem Selbstverständnis des DHB.
Und Bundestrainer Prokop?
Der steht unter massivem Erfolgsdruck. Nach seiner verpatzten Turnier-Premiere mit dem Hauptrunden-Aus vor Jahresfrist in Kroatien hing seine Zukunft beim DHB am seidenen Faden. Der Verband entschied sich für ihn – und so muss der Bundestrainer (Vertrag bis 2022) jetzt liefern. Klar ist aber auch: Wird die Vorgabe Halbfinale verfehlt, dürfte Prokop das DHB-Team wohl kaum auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vorbereiten.
Wer sind die Stars?
Im deutschen Team sind die Augen auf Kapitän Uwe Gensheimer sowie die Torhüter Andreas Wolff und Silvio Heinevetter gerichtet. International gilt das Hauptaugenmerk in Abwesenheit von Frankreichs Superstar Nikola Karabatic (Fuß-OP) besonders Mikkel Hansen (Dänemark) und Domagoj Duvnjak (Kroatien).
Was noch zu sagen wäre?
„Ich habe das Gefühl, dass wir Großes erreichen können.“(Nationaltorhüter Andreas Wolff)