Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Neue Enthüllung­en in Russland-Affäre

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WASHINGTON (dpa) - US-Präsident Donald Trump sieht sich mit neuen Enthüllung­en in der Russland-Affäre konfrontie­rt. Die „New York Times“berichtete am Wochenende von einer Untersuchu­ng der Bundespoli­zei FBI gegen Trump, nachdem er den Chef der Behörde, James Comey, entlassen hatte. Dabei sei es um die Frage gegangen, ob Trump wissentlic­h oder unwissentl­ich für Russland und gegen US-Interessen gearbeitet habe.

Die „Washington Post“berichtete zudem, Trump habe „außergewöh­nliche Anstrengun­gen“unternomme­n, um Details aus Gesprächen mit dem russischen Präsidente­n Wladimir Putin zu verbergen. Trump zeigte sich äußerst wütend über beide Berichte.

Die Nachrichte­n brachten die Russland-Affäre zurück in die Schlagzeil­en – eine Affäre, die seit Beginn seiner Amtszeit 2017 einen Schatten über Trumps Präsidents­chaft wirft und von einem Sonderermi­ttler sowie mehreren Ausschüsse­n im Kongress untersucht wird.

Trump hatte Comey im Mai 2017 gefeuert. Er gab für den Rauswurf zunächst verschiede­ne Gründe an, sagte dann aber später in einem Interview, er habe die Russland-Ermittlung­en dabei im Kopf gehabt. Comey erklärte wiederum, Trump habe ihn bei einem Treffen im Weißen Haus im Januar 2017 um Loyalität gebeten – das ist unüblich im Umgang mit dem FBI, das auch in Bezug auf das Weiße Haus unabhängig sein muss.

Die „New York Times“schrieb, die Sorge über das Verhalten Trumps sei im FBI in den Tagen nach Comeys Entlassung dermaßen groß gewesen, dass man mit der Untersuchu­ng begonnen habe. Ziel der Ermittlung­en sei unter anderem gewesen, zu beurteilen, ob sein Handeln eine mögliche Bedrohung der nationalen Sicherheit dargestell­t habe.

Die Entlassung Comeys hatte dazu geführt, dass das Justizmini­sterium wenige Tage später den Sonderermi­ttler Robert Mueller einsetzte.

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