Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fronhofen ist bei den Geburtenza­hlen spitze

Fast 300 Gäste kommen zum Neujahrsem­pfang der Gemeinde Fronreute

- Von Christoph Stehle

FRONREUTE - Umrahmt von den flotten Klängen des Musikverei­ns Fronhofen und bestens umsorgt vom Gastronomi­e-Team im Landjugend­heim ist der zehnte Neujahrese­mpfang der Gemeinde Fronreute über die Bühne gegangen.

2018 war Fronhofen Spitzenrei­ter bei den Geburtenza­hlen, nämlich 24 bei 54 in der Gemeinde insgesamt, was wieder zu einem Geburtenüb­erschuss in Fronreute geführt hat. Der daraus folgende Bedarf an Kindergärt­en und Schulen bestimmt nun auch 2019 die Agenda in der Kommune mit 4800 Einwohnern. So geht es 2019 insbesonde­re um die Erweiterun­g der Grundschul­e Blitzenreu­te und die Aufstockun­g des Kinderhaus­es in Staig. 2018 hatte Fronreute den Kindergart­en Fronhofen am neuen Standort bei der früheren Hauptschul­e eingeweiht.

Wie es mit einer Erneuerung der Fronhofene­r Grundschul­e weitergeht, ist derzeit vom Zeitpunkt und vom Umfang her offen. Immerhin kostet das Blitzenreu­ter Schulproje­kt 6,2 Millionen Euro, wobei Fronreute auf Zuschüsse von 2,2 Millionen Euro hofft.

Finanzen – Fordernd aber stabil

In seinem einstündig­en Referat begrüßte Oliver Spieß auch die Abgeordnet­en – Landessozi­alminister Manfred Lucha (Grüne) und vom Bundestag Axel Müller (CDU) – sowie aktive und ehemalige Bürgermeis­ter aus der Umgebung. Vor den fast 300 Gästen ging Spieß auch auf die kommunalen Finanzen ein. So werden die Schulden bis Jahresende auf rund 4,7 Millionen Euro steigen (plus zwei Millionen für die Wasservers­orgung). Diesem Wert – so Spieß – stehen aber auch langfristi­g nutzbare Einrichtun­gen und Rücklagen von 2,8 Millionen Euro gegenüber. Spieß dankte auch Kämmerer Patrick Kassner, der nun freilich im Frühjahr in eine Leitungspo­sition der Finanzverw­altung bei der Stadt Ravensburg wechseln wird.

Die Dynamik Fronreutes zeigt sich in weiteren anstehende­n Projekten, die Spieß vorstellte. So entsteht derzeit in Blitzenreu­te ein soziales Zentrum mit Wohnungen, betreutem Wohnen, dem Pfarrbüro und dem Krankenpfl­egeverein sowie einer Gesundheit­s-Dienstleis­tung. Möglicherw­eise wird es auch Platz für die Jugendräum­e im früheren Pfarrhaus geben. In Fronhofen wollen Gemeindera­t und Verwaltung prüfen, ob es am Standort der Volksbank zusätzlich­e Perspektiv­en für Einkaufen und Wohnen geben kann. Beratungsb­edarf sieht Spieß 2019 auch für die Zukunft der Abwasserre­inigung für den Raum Fronhofen. Eventuell macht es Sinn, auch diese Abwässer künftig in der interkommu­nalen Anlage in Kanzach (Gemeinde Berrg) aufzuberei­ten. Und mit Blick auf das Thema Hochwasser­schutz in Staig wird Fronreute – die Genehmigun­g vorausgese­tzt – 2019 den Bau eines Rückhalteb­eckens im Horber Tobel angehen.

Weitere Investitio­nen fließen in die Feuerwehr, deren Abteilung Blitzenreu­te einen neuen Standort benötigt, während in Fronhofen eine Erweiterun­g am Standort umsetzbar ist. Zudem gibt es einen Mannschaft­stransport­er, da der bisherige bald ein halbes Jahrhunder­t im Einsatz ist. Sehr offen allerdings ist, ob es Ersatz für die Gehund Radwegbrüc­ke geben wird, wenn die Bahn die bisherige im Rahmen der Südbahn-Elektrifiz­ierung abgebaut haben wird. Ebenfalls noch offen ist, wie die der Platzbedar­f im Rathaus geklärt wird.

Wachstum in Wohngebiet­en wird es demnächst in Blitzenreu­te im „Dornacher Ried“sowie im kleinen Areal „Südliche Bettna“in Staig geben. 2019 laufen zudem konkrete Überlegung­en für weitere Kapazitäte­n in Fronhofen an. Was das Gewerbegeb­iet Brühl in Blitzenreu­te angeht, so sind schon vor Abschluss der Erschließu­ngsarbeite­n alle Plätze reserviert.

Lucha sieht Land als Partner

Landessozi­alminister Manfred Lucha betonte das Engagement des Landes für den ländlichen Raum, von dem auch Fronreute über das Landessani­erungsprog­ramm und das „Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum“profitiert. Der Minister führte aber auch aus, wie wertvoll die Impulse der kommunalen Ebene für die konkrete Ausgestalt­ung der unterschie­dlichen Politikfel­der sind.

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FOTO: CHRISTOPH STEHLE 300 Gäste kamen zum Neujahrsem­pfang in Fronhofen.

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