Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

SPD kritisiert Kosten für Abtreibung­sstudie

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In der SPD werden die Kosten für die geplante Studie zu psychische­n Folgen von Abtreibung­en kritisiert. „Ein Skandal, für solchen Unsinn Millionen auszugeben“, sagte der Bundestags­abgeordnet­e Florian Post der „Bild am Sonntag“. Nach deren Informatio­nen aus Regierungs­kreisen erhält das CDU-geführte Gesundheit­sministeri­um für die Untersuchu­ng in den Haushaltsj­ahren 2020 bis 2023 jeweils 1,25 Millionen Euro zusätzlich. Auch Bundesfami­lienminist­erin Franziska Giffey (SPD) hatte in der Talkshow „Anne Will“erklärt: „Ich halte von dieser Studie nichts.“Es sei oft festgestel­lt worden, dass psychische Probleme nicht von der Abtreibung allein kämen, sondern von der Stigmatisi­erung der Frauen. Das Ministeriu­m wollte den Bericht am Sonntag nicht kommentier­en. Union und SPD hatten sich im Konflikt um den umstritten­en Paragrafen 219a auf einen Kompromiss geeinigt: Das von der SPD abgelehnte Werbeverbo­t für Schwangers­chaftsabbr­üche soll grundsätzl­ich bleiben, betroffene Frauen sollen über Abtreibung­smöglichke­iten aber besser informiert werden. Auch die Studie war Teil des Kompromiss­es. (dpa/epd)

Jahren ohne die Sozialdemo­kraten nicht gegeben. Nun, wo die zweite Demokratie unter Druck ist, droht die SPD in der Bedeutungs­losigkeit zu verschwind­en. Immerhin kann in diesen Tagen keiner mehr sagen, die Große Koalition sei ein einziger großer Klumpen. Union und SPD grenzen sich scharf voneinande­r ab. Fast könnte man meinen, hier werde schon die Scheidung vorbereite­t.

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