Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Tanzen gegen Gewalt an Frauen
Auch Ravensburg beteiligt sich an Flashmob von One Billion Rising
RAVENSBURG (sz) - „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen – für Respekt, Wertschätzung und Gerechtigkeit!“lautet der Aufruf der One-Billion-Rising-Aktion, an der sich auch Ravensburg beteiligt. Mit einem Tanzflashmob soll am Donnerstag, 14. Februar, um 17 Uhr auf dem Marienplatz vor dem Lederhaus Solidarität mit Betroffenen gezeigt werden, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Poetry-Slammerinnen vom Verein „Sprachmächtig“werden ihre Gedanken vortragen, den Kampagnensong „Break the Chains“singt Leila Trenkmann, bevor unter Anleitung der Tanzschulen getanzt wird.
Laut einer UN-Studie ist jede dritte Frau auf der Welt Opfer von körperlicher, sexueller, psychischer oder struktureller Gewalt. Das sind eine Milliarde Frauen. Auch in Ravensburg erleben Frauen Gewalt, das zeigen die Zahlen der Frauenberatungsund Interventionsstelle und des Frauenhauses: 25 Frauen und 26 Kinder wurden 2018 aufgenommen, 219 suchten Beratung und Hilfe. Wegen Platz- und Wohnungsnot mussten manche Frauen an andere Frauenhäuser in Baden-Württemberg weitervermittelt werden.
Die Kampagne One Billion Rising (übersetzt: Eine Milliarde erhebt sich) hat die New Yorker Künstlerin Eve Ensler 2012 ins Leben gerufen. Mittlerweile beteiligen sich rund 200 Länder. Ravensburg ist zum zweiten Mal bei der Kampagne dabei. Die Organisatorinnen – die Beratungsund Interventionsstelle von Frauen und Kindern in Not, die Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis Ravensburg, die Katholische Erwachsenenbildung, die Volkshochschule Ravensburg sowie die Tanzschulen Geiger und Desweemèr – wollen auf die vielfältigen und andauernden Formen der Gewalt, die Frauen und Kinder erfahren müssen, auf unkonventionelle Weise aufmerksam machen.