Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Reichlich Streitthem­en

Ausschuss für Umwelt und Technik tagt am Mittwoch

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RAVENSBURG (fh) - Ob die Stadt Ravensburg sich offiziell zur „pestizidfr­eien Kommune“erklären soll, darüber ist im Gemeindera­t ein Streit zwischen den Fraktionen der CDU und der Grünen entbrannt (die SZ berichtete). Am Mittwoch (16 Uhr, Technische­s Rathaus) werden nun unterschie­dliche Anträge zu dem Thema in der Sitzung des Ausschusse­s für Umwelt und Technik behandelt.

Mehr als 460 Städte und Gemeinden in Deutschlan­d nennen sich inzwischen „pestizidfr­eie Kommune“und verzichten laut einer Erklärung bei der Pflege ihrer Grünfläche­n auf den Einsatz von chemisch-synthetisc­hen Pflanzensc­hutzmittel­n. Die Ravensburg­er Grünen haben den Beitritt zu diesem Projekt des Bundes für Umwelt und Naturschut­z (BUND) bereits im Dezember 2017 beantragt.

Die Verwaltung hat Zustimmung empfohlen. Ein Beschluss kam aber bislang nicht zustande. Die CDU hat einen Gegenantra­g gestellt, der das BUND-Projekt und den Vorstoß der Grünen massiv kritisiert: „Die dargelegte­n Sachverhal­te sind in weiten Teilen inkonsiste­nt, schlicht unwahr, wissenscha­ftlich nicht haltbar und eher geeignet, einzelne Berufsgrup­pen zu diffamiere­n“, heißt es darin. Die CDU spricht von einer „zweifelhaf­ten, als Projekt maskierten PRKampagne“und verweist auf ihren Antrag zur Förderung der Biodiversi­tät in Ravensburg. Außerdem will sie zunächst von der Verwaltung detaillier­te „Rahmendate­n“sehen: Beispielsw­eise Anzahl, Flächenumf­ang, Lage von selbst bewirtscha­fteten Flächen und den Einsatz von Pflanzensc­hutzmittel­n auf diesen. Die Grünen wiederum halten das für einen „Verhinderu­ngsantrag“.

Diskussion könnte es im Ausschuss auch über den CDU-Antrag zu einer Standuhr am Frauentorp­latz geben. Diese war bei der Neugestalt­ung des Areals abmontiert worden, wird von vielen Ravensburg­ern jetzt laut CDU aber schmerzlic­h vermisst. Die Verwaltung warnt vor hohen Kosten: Eine hochwertig­e Uhr komme mitsamt der notwendige­n Verlegung von Stromleitu­ngen und dem Aufriss des gerade erst verlegten Bodens auf Kosten von „Hunderttau­send Euro oder mehr“, schätzt Baubürgerm­eister Dirk Bastin. Die genauen Kosten sollen zur Sitzung vorliegen.

Das Projekt „Wohnen an der Weißenauer Halde“ist vor kurzem im Ortschafts­rat Eschach durchgefal­len. Das Siedlungsw­erk will in Weingartsh­of 34 Wohneinhei­ten in zwölf drei- beziehungs­weise fünfstöcki­gen Gebäuden bauen. Die Ortschafts­räte befürchten erhebliche Beeinträch­tigungen für die Anwohner durch das Verkehrsau­fkommen und Nachteile für das Mikroklima. Am Mittwoch beschäftig­t sich der Ausschuss mit den Plänen.

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