Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Eine Frage der Zeit
Aber die Zeit fließt wie ein Fluss und mündet ins Meer. Bis sie auf immer verloren ist. Verloren auf immer und ewig.“So philosophisch geht ein Songtext vom Alan Parsons Project. Ein ähnliches Schicksal hatte im vergangenen Jahr die Standuhr am Frauentorplatz, die für schlanke 600 000 Euro aufgehübscht wurde. Über die Schussen ins Schwäbische Meer. Aber zurück: Der unbewegliche Chronometer passte einfach nicht mehr dazu. „Zumal die Uhr abgrundtief hässlich und mit Werbung einer Fastfood-Kette zugeknallt war“, wie unser Baubasti weiß. Und darum versprach er im Juni 2018: „Wir unterbreiten dem Gemeinderat dazu nach den Sommerferien einen Vorschlag. Wenn sich tatsächlich Bürger engagieren und etwa 50 Prozent der Kosten spenden, könnte das klappen.“
Passiert ist bis heute: nichts. Weil es viel zu teuer wäre und jeder ein Smartphone besitze. Woran ich bei Älteren nicht glaube. Zudem: Wenn ich mit dem Bus über den Frauentorplatz in die Weststadt fahre, war es schon schön auf die Standuhr zu schauen. Besser als auf die großformatigen Werbeflächen, die es haufenweise rund um die Altstadt gibt. Außerdem habe ich den grauen Star und erkenne die Uhr am Blaserturm nicht mehr. Und zum Thema Kosten: Was hat nochmal das ständig überbelegte Radhaus am Bahnhof gekostet? Und wenn das Rathaus fertig ist, bin ich auf die Endabrechnung gespannt. Und will dann eine Führung durch das sanierte Königszimmer von Oberdani.