Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Spurensucher
Der Schweizer Professor
Daniel Hell vertritt eine beziehungs- und personorientierte Psychiatrie und Psychotherapie und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz.
Zu seinem Spezialgebiet gehört die Depression.
Aber auch das Thema Heimat ist Hell nicht fremd. Bereits bei den Lindauer Psychotherapiewochen hielt er einen Vortrag über „Verschämte Heimatsuche in der Psychotherapie“. Als Psychotherapeut vertritt er die Meinung, dass Heimat mit Zugehörigkeit zu tun hat. Und wenn sie verloren geht, ist die Identität von Menschen in Gefahr.
Hell studierte in Basel und Zürich Medizin. Von 1971 bis 1977 bildete er sich zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie an verschiedenen internistischen, neurologischen, psychiatrischen und psychotherapeutischen Universitätskliniken weiter. Als Professor für Klinische Psychiatrie lehrte er an der Universität Zürich, wo er auch Direktor an der Psychiatrischen Universitätsklinik war. 2009 übernahm er die Leitung des Kompetenzzentrums „Depression und Angst” an der Privatklinik Hohenegg in Meilen, die er bis 2014 innehatte. Der Psychiater hat sich als Autor und Referent einen Namen weit über die Region hinaus gemacht. Eines seiner neu erschienen Bücher heißt „Lob der Scham – Nur wer sich achtet, kann sich schämen“. Hell ist heute 74 Jahre alt und hält regelmäßig Vorträge. (sim)